Mehr Geld für hessische Busfahrer

Hessens Busunternehmer: Tarifabschluss an Grenze des Verkraftbaren
Askin Bulut

Dem Tarifabschluss, wonach der Stundenlohn bei Busfahrern der privaten Omnibusunternehmen in Hessen vom 1. August an um 3,5 Prozent – ab 1. Januar 2013 um weitere 1,5 Prozent – steigen soll, hat jetzt auch der Vorstand des Landesverbandes Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) zugestimmt.

Nach vier Verhandlungstagen haben sich Omnibusverband und ver.di – neben einer Lohnerhöhung für die Mitarbeiter – zudem auf eine Zulage für Fahrer in ländlichen Gebieten geeinigt: Sie erhalten nach fünf Jahren Betriebszugehörigkeit eine Zulage in Höhe von 0,05 Euro pro Stunde. Außerdem erhalten die Busfahrer eine Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro, die mit dem Juli-Gehalt überwiesen werden soll. Ferner wird die monatliche Vergütung für Auszubildende um 50 Euro angehoben und durch eine Einmalzahlung von 125 Euro ergänzt.

„Es waren angesichts der hohen Forderungen seitens der Gewerkschaft sehr schwierige Verhandlungen. Daher sind wir froh, eine gemeinsame Lösung gefunden zu haben“, erklärte Volker Tuchan, Geschäftsführer des LHO, am Montag in Gießen. „Unsere Mitgliedsunternehmen wollen qualifizierten Mitarbeitern ordentliche Arbeitsplätze bieten. Es war uns daher wichtig, trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation der Unternehmen den Beruf des Busfahrers auch finanziell attraktiver zu machen. Mit Blick auf den enormen Wettbewerb in Hessen und die stark gestiegenen Dieselpreise ist dieser Tarifabschluss für einige Unternehmen des Verbandes allerdings an der Grenze des Verkraftbaren“, betonte Tuchan. Vor allem für kleinere Busunternehmen sei es ein wirtschaftlich schwieriger Abschluss. „Unsere Fahrgäste sollen darauf vertrauen können, dass unsere Busfahrer ordentlich bezahlt werden. Gleichzeitig stehen Unternehmen in scharfer Konkurrenz und sehen sich stetig steigenden Energiekosten gegenüber, ohne dass die Einnahmen der Busunternehmen in gleicher Weise mit diesen Entwicklungen Schritt halten.“