Busfahrgestelle aus neuer Montagestätte für Kolumbien

Daimler rüstet sich für wachsendes Busgeschäft in kolumbianischen Großstädten
Askin Bulut

Die Daimler-Tochtergesellschaft in Kolumbien „Daimler Colombia“ hat am 16. Februar eine neue Busfahrgestell-Montage offiziell in Bogota eröffnet.

Im Beisein des kolumbianischen Präsidenten, Juan Manuel Santos, sowie deutschen Bundestagsabgeordneten stellte Daimler seine jüngste Montage vor, in der Bus-Chassis auf Basis des Mercedes-Benz 1016 und des Thomas EF 1723 in einer Stückzahl von zunächst 500 Einheiten im Jahr 2012 montiert werden sollen. Jürgen Ziegler, Head of Daimler Latin America, sagte: „Nach Brasilien und Argentinien verspricht Kolumbien das höchste Marktpotential für Daimler im südamerikanischen Busgeschäft“, und Ziegler ergänzte, „wir begegnen den Wachstumserwartungen mit einem konsequent erweiterten Produktportfolio, das die lokal geltende Euro 4-Abgasnorm in Kolumbien erfüllt.“

Die Busfahrgestelle Mercedes-Benz 1016 und Thomas EF 1723 sind in einer Euro-4- oder alternativ Euro-5-Variante in Kolumbien verfügbar. Die Modelle seien Herstellerangaben zufolge in ihrer Ausführung einzigartig, da sie eigens für den kolumbianischen Markt entwickelt worden sein und exklusiv in Bogota montiert würden.

Als komplett zerlegter CKD-Bausatz (Completely Knocked Down) wird das Fahrgestell Mercedes-Benz 1016 aus dem Werk Wörth in Deutschland und das Chassis Thomas EF 1723 aus dem Thomas Built Buses Werk in High Point / North Carolina, USA, angeliefert und in Bogota montiert. Die lokale Teileproduktion in Kolumbien beläuft sich zunächst auf zehn Prozent. Künftig sollen weitere Teile von lokalen Zulieferern bezogen werden, die die Qualitätsstandards von Daimler erfüllen. Somit soll der Lokalisierungsgrad der Chassis-Montage auf mindestens 18 Prozent erhöht werden.

„Mit einer Gesamtinvestition von über einer Million US-Dollar stellen wir sicher, dass sowohl die Qualifizierung der Mitarbeiter, als auch die Fahrzeugentwicklung und die Fertigungsanlage unseren hohen qualitativen Maßstäben entspricht“, so Mathias Held, Präsident von Daimler Colombia. „Für ein Startvolumen von zunächst 500 Busfahrgestellen pro Jahr, schaffen wir rund 40 neue Arbeitsplätze. Um für die wachsende Busnachfrage für innovative Mobilitätskonzepte in den Großstädten Kolumbiens gerüstet zu sein, richten wir uns zudem mittelfristig auf ein Produktionsvolumen im vierstelligen Bereich ein.“

Das BRT-System (Bus Rapid Transit) „TransMilenio“ in Bogota sei Daimler zufolge das Paradebeispiel für eine gelungene Verkehrslösung in einer Metropole in Millionengröße. Das Nahverkehrssystem sei nur in 24 Monaten Bauzeit errichtet worden und werde sukzessive flächendeckend erweitert, so Daimler weiter. Bis 2015 sei geplant, die Dichte des Netzes so zu erhöhen, dass die Entfernung vom Wohnort zur nächsten Haltestelle für 80 Prozent der Stadtbewohner maximal 500 Meter betrage. Über 1.800 Busse – rund 700 davon von Mercedes-Benz – verkehrten nach Angaben des Herstellers auf exklusiven Hauptachsen, die durch mehrere Zubringerlinien gespeist würden.

Aufgrund der hohen Fahrgastzahlen und der hohen Reisegeschwindigkeit gehört TransMilenio zu einem der weltweit führenden Omnibus-Verkehrssystemen.

Seit 1948 ist Mercedes-Benz bereits in Kolumbien vertreten. Als eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Daimler AG vertreibt Daimler Colombia S.A. seit 1998 Personenwagen und Nutzfahrzeuge. Hauptsitz von Daimler Colombia ist in Kolumbiens Hauptstadt Bogota.