Der BusSonntag hat sich aufgelöst

84 Prozent entscheiden sich für Auflösung der langjährigen Branchenveranstaltung
Askin Bulut

Den kritischen Blick bewahren, auch wenn der BusSonntag 2011 im September in Frankfurt eine bemerkenswerte Veranstaltung war. Unter dieser Prämisse trafen sich die Mitglieder des BusSonntag in Frankfurt zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung noch wenige Tage vor Weihnachten. Auf der Tagesordnung stand dabei nur ein bedeutender Punkt: Weiter machen – in welcher Form auch immer. Oder aufhören und den Verein auflösen. Das Ergebnis war eindeutig: 84 Prozent der anwesenden Mitglieder entschieden sich für eine Auflösung.

Ansgar Zoller, seit vier Jahren 1. Vorsitzender des BusSonntag fasste in seinem Schlusswort die Stimmen der Mitglieder und Aussteller zusammen: „Der finanzielle und persönliche Aufwand für diese Veranstaltung steht in keinem Verhältnis zur Besucheranzahl und Besucherstruktur. Scheinbar ist es für die Bus- und Gruppentouristik bequemer, sich die Außendienstler der Leistungsträger und Anbieter ins Haus kommen zu lassen, als selber aktiv zu werden.“ Ob dies langfristig eine gute Entwicklung ist, dazu hat Zoller eine feste Meinung: „Ich halte es für sehr bedenklich, wenn Veranstaltung für Veranstaltung mit immer schlechteren Besucherzahlen zu kämpfen hat. Wo enden wir, wenn der persönliche Kontakt zu den Anbietern – und beim BusSonntag waren dies ja stets die Chefs persönlich, die an den Ständen ihre Dienstleistungen und touristischen Produkte angeboten haben – von den Bus- und Gruppenreiseveranstaltern nicht mehr gesucht wird. Ist das der Beginn einer sterbenden Messe- und Veranstaltungslandschaft in der Branche?“

Dabei stellten Zoller wie auch sein Vorstandskollege Adriano Matera nochmals klar, dass der BusSonntag kein Verband ist, sondern nur diese eine jährliche Veranstaltung BusSonntag als Aufgabe hatte. Und wenn dieser Workshop nicht mehr gewünscht werde, dann sei es auch richtig, sich nach 14 Jahren BusSonntag mit einer inhaltlich und organisatorisch hervorragenden Veranstaltung zu verabschieden, waren sich Zoller und Matera einig.

Ansgar Zoller dankte allen Mitgliedern für die Zusammenarbeit und Mitgliedschaft im BusSonntag, bedankte sich bei allen, die für Vorstandsämter zur Verfügung standen und hier insbesondere bei Jürgen Lammert, der den Verein die ersten zehn Jahre führte. Der Branche wünschte er, dass Sie sich darauf besinnen möge, dass Nehmen auch Geben bedeutet. Und dies bedeute, sich eben auch mal auf den Weg zu machen, um Fachmessen und Workshops der Anbieter und Leistungsträger zu besuchen.