MVG veröffentlicht Zwischenbilanz ihrer Hybridbustests

"Hybridbusse halten noch nicht, was ihre Hersteller versprechen"
Askin Bulut

Die Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG), die drei unterschiedliche Hybridbustypen im Dauertest mit konventionellen Fahrzeugen vergleicht, hat die ersten Ergebnisse ihrer Hybridbus-Tests veröffentlicht. Demnach seien die Fahrzeuge zwar praxistauglich, aber es bestehe noch Optimierungsbedarf. Bei der MVG in Einsatz sind derzeit: ein Gelenkbus von Solaris mit parallelem Hybridantrieb und Nickel-Metall-Hydrid-Batterie als Energiespeicher (seit August 2008), ein MAN-Standardbus mit seriellem Hybridantrieb und UltraCaps als Energiespeicher (seit November 2010) und ein Mercedes-Benz-Gelenkbus mit seriellem Hybridantrieb und Lithium-Ionen-Batterie als (seit April 2011).

Ausgehend von den bisherigen Erfahrungen mit diesen drei Fahrzeugen zieht die MVG über alle drei Busse hinweg folgendes Zwischenfazit: Laufleistung: Die Hybridbusse sind zwar praxistauglich und nach jeweils längeren Anlaufzeiten auch immer stabiler im Einsatz. Noch haben sie aber mehr Ausfallzeiten als konventionelle Fahrzeuge. Dies ist je nach Fahrzeug auf verschiedene Ursachen zurückzuführen – von Störungen und Defekten an einzelnen Bauteilen über Defizite im Zusammenspiel der einzelnen Komponenten bis hin zu Software-Problemen. Die Verfügbarkeit liegt bisher bei 70 bis 80 Prozent und damit deutlich unter dem Niveau konventioneller Linienbusse. Es handelt sich demnach um Vorserienfahrzeuge mit weiterem technischen Entwicklungs- und Verbesserungsbedarf.

Kraftstoffverbrauch: Die von den Herstellern prognostizierten Kraftstoffeinsparungen von 20 bis 30 Prozent konnten bisher in keinem Fall dauerhaft erreicht werden. Teilweise liegt die durchschnittliche Einsparung nach derzeitigen Erfahrungen erst im einstelligen Prozentbereich. Gleichwohl hat sich bereits gezeigt, dass sich der Kraftstoffverbrauch durch verschiedenste technische Änderungen an den Fahrzeugen weiter reduzieren lässt.

Einer der wichtigsten Punkte für die Kraftstoffersparnis und somit auch die Wirtschaftlichkeit von Hybridbussen ist die Heizung für den Fahrgastraum. Durch die geringere Abwärme des kleineren Verbrennungsmotors muss die Zusatzheizung für den Fahrgastraum erheblich öfter eingesetzt werden als bei konventionellen Bussen. Dies reduziert die Kraftstoffersparnis im Winter erheblich und beeinflusst damit das Gesamtergebnis negativ. Die Hersteller reagieren darauf zwischenzeitlich mit optimierten Heizungskonzepten.

Die MVG wird die Hybridbusse noch weiter testen.