Busverband betont das Miteinander

220 Teilnehmer beim ÖPNV-Kongress des WBO in Sindelfingen
Redaktion (allg.)
Beim diesjährigen ÖPNV-Kongress, organisiert und durchgeführt vom Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO), haben sich über 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei fünf Fachvorträgen und einer Podiumsdiskussion über die aktuellen Entwicklungen im ÖPNV informiert. Verkehrspolitische Sprecher der vier im Landtag vertretenen Parteien diskutierten vor dem Hintergrund der anstehenden Wahl die jeweiligen Standpunkte. Klaus Sedelmeier (Foto), Vorsitzender des WBO in seiner Begrüßungsrede: “Wir in Baden-Württemberg haben den vielleicht am besten organisierten und funktionierenden ÖPNV Deutschlands. Der Bus hat dabei im vergangenen Jahr seine Spitzenposition weit vor der Schiene gehalten und teilweise sogar ausgebaut. Nicht nur nach reinen Fahrgastzahlen, auch nach gefahrenen Kilometern ist der Bus deutlich die Nummer eins. Darauf können wir mit Recht stolz sein, doch wie im richtigen Leben scheint auch hier nicht immer die Sonne.” Der WBO-Geschäftsführer Dr. Witgar Weber brachte es in seiner Zusammenfassung auf den Punkt: “Es sind spannende Zeiten, in denen sich der ÖPNV und die Omnibusunternehmen in Baden-Württemberg befinden, und der aufkeimende Optimismus darf auf keinen Fall durch falsche politische Signale zerstört werden. Die privaten, mittelständischen Unternehmen müssen weiterhin gestärkt werden, damit wir nicht, wie beispielsweise in Hessen, zu unumkehrbaren Zuständen im ÖPNV gelangen. Der nun in Berlin vorliegende Referentenentwurf zur Novellierung des PBefG ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Nur im Miteinander auf Augenhöhe sind und bleiben wir stark!” Die politische Podiumsdiskussion mit Winfried Scheuermann (CDU), Hans-Martin Haller (SPD), Werner Wölfle (Grüne) und Hagen Kluck (FDP/DVP) zeigte hingegen eher einheitliche Lösungsansätze der Problemfelder Verkehrsverbünde, Linienvergabepraxis und Gefährdung des bestehenden ÖPNV durch die Omnibusfernlinienfreigabe. Grundsätzliche Ziele aller waren die Durchlässigkeit der Verbünde und die Ausrichtung nach Fahrgastströmen. Einen weiteren Konsens fanden alle Diskussionsteilnehmer in der Ablehnung des Wettbewerbes im ÖPNV mit der Folge von Dumping-Löhnen, andersherum: die Forderung nach flächendeckender Tariftreue.