Busbranche erwartet Licht und Schatten

bdo-Konjunkturumfrage zeige gedämpfte Stimmung der Branche
Redaktion (allg.)
Anlässlich der ITB in Berlin legte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e.V. (bdo) die Ergebnisse seiner jährlichen Konjunkturumfrage vor. Um die vorgelegte Brancheneinschätzung des privaten Omnibusgewerbes geben zu können, befragte der bdo 212 Entscheider aus Busunternehmen in Deutschland zu ihren Einschätzungen und Ausblicken. Während das Geschäftsklima im Jahr 2010 in nahezu allen Wirtschaftsbereichen Rekorde brach, blieb die Stimmung der deutschen Busunternehmer gedämpft. Damit halte die konjunkturelle Krise zeitverzögert doch noch Einzug in die Busbranche, so der bdo. Nach Schätzungen der Befragten wird sich die Busbranche 2011 insgesamt allerdings wieder etwas erholen. Differenziert man zwischen den Branchen, sehen die Perspektiven im Gelegenheitsverkehr deutlich besser aus als im Linienverkehr. In der Bustouristik steigen die Erwartungen um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen bereiten den Unternehmern auch weiterhin Sorge. Steigende Treibstoffkosten und Einfahrtverbote im Rahmen von Umweltzonen sind nur einige der Probleme, welche die Busunternehmer vor Herausforderungen stellen und als bedeutendste Einflussfaktoren für die zukünftige Entwicklung gesehen werden. In der Bustouristik haben sich Deutschlandreisen im Jahr 2010 positiv entwickelt. Im Hinblick auf einzelne Marktsegmente erzielen sowohl Ausflugsverkehr, eigen veranstaltete Busreisen als auch der Anmietverkehr negative Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr. Neben dem Trend zum Deutschlandtourismus haben bustouristische Kurzreisen nach wie vor ein großes Erfolgspotential. Gerade für den boomenden Städte- und Kulturtourismus sowie Musical- und Eventreisen sind Reisebusse als flexibles und umweltfreundliches Verkehrsmittel unverzichtbar. Im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) fällt die Bilanz für das Jahr 2010 durchwachsen aus. Eine leichte Positivtendenz zeigt sich bei den Umsatz- und Fahrgastzahlen. Aufgrund der gestiegenen Kosten sind mehrheitlich Gewinneinbußen zu verzeichnen. In der Liberalisierung des Fernlinienverkehrs sehen 40 Prozent der Unternehmer vor allem Chancen. Hier wird neben wirtschaftlichen Aspekten auch eine wachsende Popularität des Verkehrsmittels Bus erwartet.\'Quelle/Foto: bdo