Mehrwertsteuerregelung als Hindernis

bdo will Nachbesserungen bei polnischer Mehrwertsteuernovelle
Redaktion (allg.)
Das neue Mehrwertsteuersystem Polens für ausländische Busunternehmer sei so kompliziert, verwaltungsaufwendig und teuer, dass es viele Busreiseveranstalter in Europa bereits dazu veranlasst habe, Polen aus ihrer Angebotspalette zu streichen, meldet der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo). Mit seinem jüngsten Schreiben hat der bdo nun an das Polnische Fremdenverkehrsamt appelliert, sich gemeinsam mit der Busbranche für eine Vereinfachung der Steuerprozedur in Polen einzusetzen. Die novellierte Steuerregistrierung geht auf ein Urteil des europäischen Gerichtshofes im Mai 2010 zurück und ersetzt die bisher zu zahlende Personenbeförderungssteuer. Mit der Änderung des Gesetzes, die das System an das der anderen EU-Länder angleicht, wurde nun der Bezug zur gefahrenen Kilometerleistung in Polen hergestellt. Busunternehmen ohne Sitz in Polen müssen sich daher beim Finanzamt Warschau Mitte zur Steuer anmelden. Unüberwindbare Barrieren zur Mehrwertsteuerzahlung in Polen stellen für die ausländischen Busunternehmer derzeit die Korrespondenz mit dem Finanzamt in polnischer Sprache, die Vielzahl an geforderten Formularen und vereidigten Übersetzungen sowie die Eröffnung eines polnischen Bankkontos dar, zählt der bdo die zahlreichen Hindernisse auf. Vor dem Hintergrund, dass 30 Prozent der Polen-Touristen mit dem Bus nach Polen reisen, erwartet der bdo eine Erklärung der Reglungen zum Gelegenheitsverkehr für ausländische EU-Busunternehmer sowie Informationen zum Datum des In-Kraft-Tretens und der Durchsetzung der zukünftigen Gesetze. Hinzu kommt die Forderung nach einer wohlwollenden Prüfung der Bedenken und Anliegen durch die polnischen Behörden. Der bdo wird sich in der kommenden Woche mit weiteren Ansprechpartnern und Fürsprechern in Polen treffen. Neben eines Treffens mit dem polnischen Verkehrsministerium und der polnischen Verbände in Krakau, steht ein Treffen in Warschau an. Zusammen mit seinem internationalen Dachverband International Road Transport Union (IRU), will sich der bdo im Finanzamt in Warschau für eine Vereinfachung der bisherigen Regelungen einsetzen.