MwSt.-Absenkung: Busunternehmer startet Aufklärungs-Kampagne

Odo Schmidt, Geschäftsführer der Reisering Hamburg (RRH) GmbH, hat 160 Briefe an die Hotelbranche verschickt.
Redaktion (allg.)
Busunternehmer Odo Schmidt geht in Sachen Mehrwertsteuer-Neuregelung in die Offensive. Der Geschäftsführer der Reisering Hamburg GmbH hat diese Woche 160 Partner in der Hotellerie angeschrieben und fordert darin diese auf, den Vorteil aus der Absenkung des MwSt.-Satzes auf Übernachtungen von bisher 19 auf jetzt sieben Prozent zumindest zum Teil weiter zu geben. "Das Schreiben an die Hoteliers betrifft immerhin insgesamt 490 Gruppentermine", teilt der Hamburger dem busplaner mit. Odo Schmidt hat sich dabei nicht mit einem Zweizeiler begnügt, sondern eine regelrechte Aufklärungskampagne gestartet. In seinem Schreiben hat er den Hoteliers zunächst erklärt, dass Busunternehmen aufgrund der Margenbesteuerung nach § 25 Umsatzsteuergesetz (UStG.) die Übernachtung brutto abrechnen müssen und gar nicht berechtigt sind, die MwSt. in Abzug zu bringen. "Vielen Hoteliers war das überhaupt nicht bewusst", wundert sich Schmidt. Außerdem fügt der Busunternehmer seinem Anschreiben eine Beispielrechnung bei. "Schlussendlich schlagen wir eine ganz konkrete Absenkung vor!" Den "Reduktions-Vorschlag à la RRH" erläutert Odo Schmidt dem busplaner so: "Hat der Partner einen großen zusätzlichen Arrangement-Anteil im Paketpreis (geführte Wanderung, Museum, Eintritt, Kutschfahrt), haben wir nur um zirka zwei Prozent reduziert. Bei Stadthotels, in denen wir nur Frühstück haben, verringern wir um bis zu vier Prozent. Partner wiederum, die uns eine Top-Leistung inkl. HP für um die 30 Euro anbieten und ihre Preise drei, vier Jahre lang nicht mehr erhöht haben, schreiben wir erst gar nicht an." Im Schnitt ergibt sich nach Auskunft des RRH ein Reduzierungsvorschlag von 1,84 Euro pro Nacht und Person. Übrigens: Odo Schmidt hatte sich zunächst auch die Unterstützung des RDA erhofft. Immerhin zählt der Verband nicht nur Busbetriebe, sondern auch Bus-Hotels zu seinen Mitgliedern. Leider verlief ein Gespräch mit dem Internationalen Bustouristik-Verband "alles andere als erquickend", teilt Schmidt trocken mit.