Privatunternehmer eröffnet erste Schnellbuslinie von Potsdam nach Leipzig/Halle

AutobahnExpress kann dank einer Sondergenehmigung der Fernbus-Liberalisierung vorgreifen
Redaktion (allg.)
Seit kurzem freuen sich die Einwohner Potsdams über eine schnelle Fernbusverbindung zum Flughafen Leipzig/Halle und weiter zur Leipziger Messe: Mindestens vier Busse der privaten AutobahnExpress GmbH fahren jetzt täglich über die A 9 von Potsdam nach Leipzig. Während der Fahrgast mit der Bahn rund zweieinhalb Stunden von Potsdam zum Leipziger Flughafen benötigt und mindestens einmal umsteigen muss, verbindet der Fernbus in nur einer Stunde und 39 Minuten fahrplanmäßig Brandenburgs Hauptstadt mit dem Flughafen Leipzig/Halle bzw. mit der Messe Leipzig. Praktisch ist außerdem, dass es vom Flughafen einen Direktanschluss an weitere Schnellbuslinien nach Dresden und Kassel/Göttingen gibt. „Wir haben in Mitteldeutschland einen Markt für unsere Schnellbuslinien gesehen“, berichtet Autobahn-Express-Geschäftsführer Constantin Pitzen. Hier, wo die Bahn ihr Angebot teilweise ausgedünnt hat, könne der Bus leicht konkurrieren. Auch die Frage nach der Zielgruppe ist schnell beantwortet: „Flugreisende werden unsere schnelle Direktverbindung auch aufgrund des guten Preises schätzen“, meint Constantin Pitzen. Den Studenten z.B. dürften die vergleichsweise niedrigen Kosten gefallen. Nur 14,50 Euro kostet die einfache Fahrt. Mit der Bahn sind es für eine vergleichbare Verbindung im ICE 47 Euro und im Regionalzug immerhin noch 27 Euro. Im neuen Schnellbus können die Fahrgäste kostenlos Internet über W-LAN nutzen – laut AutobahnExpress ein Novum für Linienbusse in Deutschland. Damit ermöglicht es der Betreiber seinen Fahrgästen, ihre Fahrzeit noch effektiver für Arbeit, Information oder Kommunikation zu nutzen. Da es in Deutschland seit 1931 – von Berlin abgesehen – ein Verbot für Fernlinienbusse gibt, muss Pitzen mit einer Sondergenehmigung fahren. Für diese musste eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse nachgewiesen werden und selbst das auf der entsprechenden Schienenstrecke tätige Bahnunternehmen musste zuvor zustimmen.