Sturzflug der Hotelpreise in Deutschland gestoppt

Eine Umfrage von hotel.de zeigt aber auch, dass die Preise immer noch unter dem Vorjahresniveau liegen
Redaktion (allg.)
War in den vergangenen Krisenmonaten allenthalben von einem Preisverfall für Hotelzimmer zu lesen, so scheint der Sturzflug zumindest in Deutschland nun gestoppt, wenn auch die Preise nach wie vor unter Vorjahresniveau liegen. Dies geht aus dem Hotelpreis-Index hervor, den der Online-Reservierungsservice hotel.de für das dritte Quartal 2009 erstellt und am 8. Oktober veröffentlicht hat. Der Online-Hotelvermittler wertet hierbei seine Hotelpreisanfragen für die jeweils dritten Quartale 2008 und 2009 sowie für das zweite Quartal 2009 aus. Timo Vavrinec, Unternehmenssprecher der hotel.de AG, zum Hintergrund: "Wir wollten die Zimmerpreis-Entwicklung im dritten Quartal zum einen im direkten Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal betrachten, also zu einem Zeitraum, der noch nicht den krisenbedingten Preisverwerfungen unterlegen war. Zum anderen aber auch herausfinden, wie sich die Preise im Krisenjahr 2009 entwickelten und ob im Jahresverlauf gegebenenfalls schon eine Normalisierung eingetreten ist." Hierzulande hatten die Hotelzimmerpreise im dritten Quartal gegenüber dem zweiten Quartal 2009 nur noch leicht um 2,26 Prozent nachgegeben. Im Vergleich zum Vorjahresquartal betrug der Rückgang allerdings 7,29 Prozent. Eine Nacht in einem deutschen Hotel kostete im dritten Quartal damit durchschnittlich 85,01 Euro. Bei den deutschen Ein- sowie Drei-Sterne-Hotels sind die Zimmerpreise über die Monate Juli, August und September im Vergleich zum zweiten Quartal mit 2,61 Prozent bzw. 0,8 Prozent bereits wieder leicht angestiegen. Ein Vorjahresvergleich belegt, dass der Preisverfall die Vier- und Fünf-Sterne-Häuser (-8,81% bzw. sogar -14,99%) am stärksten getroffen hat. Aber auch hier verbesserte sich die Situation im dritten Quartal verglichen mit den Monaten April, Mai und Juni dieses Jahres spürbar. Während ein ausgeprägtes Messegeschäft den Hotels in typischen Messestädten wohl im zweiten Quartal noch relativ hohe Preise bescherte, mussten diese im vergangenen Sommerquartal deutlich Federn lassen: Hannover (-21,01%), Nürnberg (-14,79%) und Frankfurt am Main (-12,56%). Auch hier wirkte sich der krisenbedingte, allgemeine Preisverfall in der Hotellerie aus, denn im Vorjahr waren diese Rückgänge weniger ausgeprägt. Die eher touristisch geprägten Millionenmetropolen München (+8%), Hamburg(+1%) und Berlin (+0,5%) weisen zumindest seit Ende Juni wieder steigende Hotelzimmerpreise auf, auch wenn sie noch deutlich unter dem Vorjahr liegen. Noch besser machten es die Hotels in Essen und Bonn: Sie verzeichneten sogar im "härteren" Quartalsvergleich 2008/2009 leichte Preiszuwächse (+ 0,96% bzw. +1,71%). München (100,89 €) bleibt auch im dritten Quartal 2009 die Stadt mit den höchsten durchschnittlichen Hotelzimmerpreisen in Deutschland, gefolgt von Hamburg (91,44 €) und Bonn (90,45 €). Dafür aber hatte die Isar-Metropole mit - 9,07 Prozent allerdings auch einen recht hohen Preisrückgang zu verschmerzen, nur noch "getoppt" von Köln (- 9,86%) und Leipzig (-9,16%). Die durchschnittliche Übernachtungsdauer lag im dritten Quartal 2009 mit 2,18 Nächten zwar weiterhin unter dem Wert des Vorjahresquartals (= 2,26), stieg aber wohl aufgrund der touristisch geprägten Sommermonate leicht an verglichen mit dem Wert des zweiten Quartals (= 2,13).