Viseon GmbH verklagt Ex-Partner TVM

Bushersteller in Pilsting lässt Streit um Flughafenbusse eskalieren
Redaktion (allg.)
Zu einem kostspieligen Urheberrechtsstreit ist es jetzt zwischen der Viseon Bus GmbH und dem slowenischen Bushersteller Tovarna Vozil Maribor d.o.o. (TVM) gekommen. Nach Angaben von Viseon versuchte TVM den von Viseon in Lizenz gefertigten Neoplan-Flughafenvorfeldbus N 9122 L zu kopieren und diesen im arabischen Raum als eigenes Produkt zu verkaufen. Viseon-Geschäftsführer Joachim Reinmuth gab am Dienstag in Ljublijana bekannt, bereits Klage gegen TVM eingereicht zu haben. „Wir haben belastbare Hinweise, dass es sich bei den von TVM angebotenen Flughafenvorfeldbussen um Nachbauten von Neoplan-Flughafenvorfeldbussen handelt“, betonte der Viseon-Geschäftsführer vor der slowenischen Presse. Kunden von des slowenischen Herstellers müssten sich im Klaren darüber sein, dass TVM nicht berechtigt ist, Neoplan-Flughafenvorfeldbusse herzustellen oder zu vertreiben – entsprechende Geschäftsabschlüsse werde TVM daher nicht erfüllen können. Außerdem meinte Reinmuth, dass TVM auch keinen Anspruch mehr auf eine Belieferung mit MAN-Komponenten oder gar MAN-Motoren zur Fertigung von Flughafenvorfeldbussen habe. Mit der gerichtlichen Klage gegen TVM soll der Komplett-Nachbau der Neoplan-Flughafenvorfeldbusse so schnell wie möglich unterbunden werden. „Die MAN Nutzfahrzeuge AG und die Viseon Bus GmbH werden den Angriff auf ihr geistiges Eigentum nicht hinnehmen“, betonte Reinmuth. Die Viseon Bus GmbH hat den Vertrauensbruch seitens TVM nach fünfjähriger partnerschaftlicher Zusammenarbeit zum Anlass genommen, die Produktion von Flughafenvorfeldbussen in das eigene Buswerk Pilsting zu verlagern. Künftig wird Viseon keine Omnibusse mehr bei TVM fertigen lassen.