LBO: Ein Fünftel der Kosten entfällt auf den Kraftstoff!

Auf einer Pressekonferenz in München forderte der Landesverband der Bayerischen Omnibusunternehmen mehr Unterstützung von der Politik
Redaktion (allg.)
Die Kraftstoffkosten machen inzwischen rund 20 Prozent der Gesamtkosten eines mittelständischen Betriebes aus. Während ein Liter Diesel im Mai 2007 im Großeinkauf noch für 90 Cent zu haben war, liegt der Einkaufspreis heute bei über 1,20 Euro pro Liter. Für die rund 1.300 privaten und mittelständischen Busbetriebe in Bayern ist diese Zahl verheerend. Denn sie können die extreme Mehrbelastung weder auffangen noch an den Fahrgast bzw. Auftraggeber weitergeben. Auf diesen Zusammenhang machte der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) e.V. vor wenigen Tagen auf einer Pressekonferenz in München aufmerksam. Auch LBO-Präsident Heino Brodschelm ist von der schwersten Krise der Branche seit 1945 betroffen. „Seit 10. Juni arbeiten wir mit unserem eigenen Unternehmen in den roten Zahlen“, sagte Brodschelm auf der Pressekonferenz. Bereits 200 Busunternehmen hätten in den letzten Jahren ihren Betrieb eingestellt. Daher sei vor allem die ÖPNV-Versorgung des ländlichen Raumes in Gefahr. „Der Neuaufbau dieser Strukturen durch kommunale Unternehmen oder durch Großkonzerne wird ein Vielfaches von dem kosten, was die privaten Betriebe derzeit leisten.“ Die Politik habe noch lange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, dem Busgewerbe zu helfen. Auf der Münchner Pressekonferenz rief der LBO auch dazu auf, die Politiker für ihr Verhalten zu bestrafen: „Am Wahltag ist Zahltag!“ Von einer Sternfahrt nach Berlin oder gar von einem Streik hält der LBO dagegen wenig. Dazu Horst Schilling, geschäftsführendes Präsidialmitglied des LBO: „Wir wollen keine französischen Verhältnisse.“