Familien planen mit dem Bus

Besonders Familien sind in Deutschland auf einen gut funktionierenden ÖPNV angewiesen. Fast die Hälfte von ihnen kann auf Busse und Bahnen als Verkehrsmittel nicht verzichten. Dieses Ergebnis brachte eine aktuelle TNS-Studie zur Mobilität von Familien in Deutschland. Die Studie wurde vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Auftrag gegeben und anlässlich des Internationalen Tages der Familie gestern veröffentlicht. Demnach spielt der ÖPNV vor allem im Berufsverkehr eine große Rolle: 21 Prozent der befragten Familien nutzen Busse und Bahnen für ihren Weg zur Arbeit. In ihrer Freizeit, auf dem Weg zum Kino oder ins Theater, wählen hingegen nur zwölf Prozent den ÖPNV. Deutliche Unterschiede gibt es zwischen Stadt und Land. In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern fahren 27 Prozent der Familien mit Bussen oder Bahnen zur Arbeit, auf dem Land sind es nur 13,2 Prozent. Beim Freizeitverkehr fällt der Unterschied noch deutlicher aus: In den Ballungszentren nutzen 22 Prozent den ÖPNV auch in ihrer Freizeit, in ländlichen Gebieten sind es lediglich 4,4 Prozent. Dies zeige deutlich, dass Familien auf dem Land zunehmend von einem funktionierenden ÖPNV abgeschnitten würden, so der VDV. Da 80 Prozent aller Befragten damit rechnen, dass die Bedeutung des ÖPNV künftig zunehmen oder mindestens gleich bleiben wird, belegen die Zahlen gleichzeitig, wie wichtig der Aufbau leistungsfähiger ÖPNV-Strukturen gerade in ländlichen Gebieten ist. Denn jede fünfte Familie in Regionen bis 50.000 Einwohner, betont, dass der ÖPNV für sie noch an Bedeutung gewinnen wird. Als Grund werden vor allem die steigenden Energiepreisen genannt, aber auch erhöhnte Mobilitätsanforderungen, um Familie und Beruf miteinander vereinbaren zu können. "60 Prozent der Familien leben in ländlichen Regionen", sagt VDV-Geschäftsführer Prof. Dr. Adolf Müller-Hellmann. "Gerade diese Familien brauchen gute Anschlüsse, um den Wunsch nach günstiger und umweltfreundlicher Mobilität zu befriedigen."