Schwarzfahrer sollen mehr bezahlen

VDV fordert 120 Euro Strafe für Wiederholungstäter
Redaktion (allg.)
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat den Bundesverkehrsminister aufgefordert, die Gebühr für das Schwarzfahren von derzeit 40 Euro auf 60 Euro anzuheben und Wiederholungstäter mit einem Strafgeld in Höhe von 120 Euro zu belegen. "Es kann doch nicht sein, dass die Verkehrsunternehmen aufgrund von weniger öffentlichen Zuschüssen und steigenden Energiepreisen die Fahrpreise erhöhen müssen und Schwarzfahren nicht teurer wird", zeigt der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Prof. Dr.-Ing. Adolf Müller-Hellmann, den Zusammenhang auf: "Die ehrlichen Fahrgäste müssen geschützt und die Schwarzfahrer abgeschreckt werden." Müller-Hellmann macht deutlich, dass die "Fahrgeldhinterziehung" pro Jahr einen volkswirtschaftlichen Schaden von mindestens 250 Millionen Euro verursache. "Schwarzfahren ist kein Kavaliersdelikt, sondern insbesondere im Wiederholungsfall eine Straftat!" Mit der vorgeschlagenen Erhöhung sollen vor allem die vorsätzlichen Schwarzfahrer getroffen werden, die ganz bewusst auf das Zahlen der Fahrgelder verzichten. "Die Berechnung, ob sich das Schwarzfahren ‚lohnt’, soll durch die Anpassung der Gebühr zum Nachteil der unehrlichen Fahrgäste und zum Vorteil der ehrlichen Kunden verschoben werden", begründet Müller-Hellmann seinen Vorstoß und vergleicht die Bußgelder in Deutschland mit denen in anderen Ländern Europas. "Wir befinden uns mit der Höhe der Schwarzfahrerstrafe im Vergleich zu den europäischen Ländern eher im hinteren Drittel der Skala." Das erhöhte Beförderungsentgelt beträgt nach den Worten des VDV-Hauptgeschäftsführers in anderen europäischen Ländern den 50- bis 100-fachen Wert einer Einzelfahrkarte und liege damit deutlich höher als in Deutschland. "Insbesondere für Wiederholungstäter ist die Abschreckung durch gestaffelte Beträge bis zu 190 Euro und bei Wiederholung bis zu 300 Euro erheblich höher!"