"Finanzdesaster verhindern"

Private Busunternehmer kritisieren Vergabepraxis in Hessen
Redaktion (allg.)
Als einen "merkwürdigen Deal mit vielen großen Fragezeichen" hat Karl Reinhard Wissmüller, der Vorsitzende des Landesverbandes Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) die Übernahme des Buslinienverkehrs in Bad Hersfeld und Hünfeld durch die Verkehrstochter der Überlandwerk Aktiengesellschaft (ÜWAG) bezeichnet. Bisher hatte die Kraftverkehr Kinzigtal (KVK) die Buslinienverkehre in Bad Hersfeld und Hünfeld betrieben. Die KVK, Tochter der Hanauer Straßenbahn (HSB) war mit ihrer Strategie gescheitert, nun werden die beiden Buslinien jedoch erneut an einen kommunalen Betreiber übergeben, weshalb der LHO fürchtet, "hier könnten erneut Steuermittel zu Lasten privater Omnibusunternehmer fehlinvestiert worden sein". "Die Gefahr, dass kommunale Unternehmen mit Vollgas in die roten Zahlen rasen und die Steuerzahler dann die Rechnung für Millionenschäden zahlen müssen, bleibt leider weiter bestehen. Hier hätten Landes- und Kommunalpolitiker mit Blick auf das selbst verschuldete Finanzdesaster in Hanau konsequent sein und eine wirksame Bremse einbauen müssen", spart der LHO-Vorsitzende Wissmüller nicht mit Kritik, der zudem anmerkt, dass nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit mit vorhandenen privaten Interessenten verhandelt worden sei. Der LHO habe ein verantwortliches Handeln erwartet, bei dem auch mittelständische Interessen berücksichtigt werden.