Elektromobilität: Alstom steigt ins Busgeschäft ein

Bahnspezialist testet derzeit bei der Hochbahn und der BVG den E-Bus Aptis.
Der E-Bus Aptis von Alstom wird derzeit bei der Hochbahn getestet. (Foto: Alstom Transport Deutschland GmbH)
Der E-Bus Aptis von Alstom wird derzeit bei der Hochbahn getestet. (Foto: Alstom Transport Deutschland GmbH)
Claus Bünnagel

Mit einem neuartigen Buskonzept will der französische Bahnspezialist Alstom künftig im Busgeschäft mitmischen. Im Rahmen einer Roadshow testet die Hochbahn derzeit den von Alstom und seinem Tochterunternehmen NTL entwickelten E-Niederflurbus Aptis. Anschließend erfolgt ein Probebetrieb bei der BVG. Danach bleibt der Vorführer in Berlin und wird auf der Fachmesse Elekbu am 5. bis 6. März zu sehen sein. Andere Prototypen des im NTL-Werk in Duppigheim (Frankreich) gebauten 12-m-Solos laufen derzeit zu Testzwecken in verschiedenen Städten in Europa. Der Aptis gewann auf der letztjährigen Busworld Europe in Kortrijk den Innovationspreis.

Ladung über Stromabnehmer oder Bodenschnellladesystem

Das Besondere an seinem Konzept: Dank der weit vorne bzw. hinten montierten beiden Achsen mit insgesamt nur vier Rädern und der gelenkten Hinterachse ist das Fahrzeug sehr wendig. Die maximale Leistung des luftgekühlten Permanentmagnetmotors beträgt 180 kW. Bei Maximallast können 13-prozentige Steigungen bewältigt werden. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 70 km/h abgeriegelt. Die Batterien des Aptis auf dem Busdach können per Overnight- wie auch Opportunity-Charging mit Energie versorgt werden. Mit großem Akkupaket und Steckerladung innerhalb von sechs Stunden in der Nacht sind Fahrstrecken bis 200 km möglich. 
Bei Aufladung im Fahrbetrieb erfolgt die Versorgung innerhalb von rund fünf Minuten über einen invertiertem Stromabnehmer oder über Alstoms innovatives Bodenschnellladesystem SRS. Der Fahrgastfluss erfolgt über zwei oder drei doppelflügelige Außenschwenkschiebetüren. Das Transportvolumen beträgt bis zu 95 Fahrgäste bei gleichzeitig zwei Rollstuhlplätzen.

Komplett verglastes Heck

Weiteres Merkmal: Der Aptis bietet laut Alstom rund 20 % mehr Fensterflächen als ein herkömmlicher Stadtbus – vor allem durch das komplettverglaste Heck mit Bogenfenster. Der hintere Teil ist zudem mit einem Loungebereich ausgestattet. Der E-Bus kann als Teil eines Komplettsystems mit Integration, Stromversorgung und Serviceleasing angeboten werden.
So gibt es verschiedene Mietmodelle, u.a. auch der Batterien. Alstom peilt Lebensdauerzyklen von bis zu 20 Jahren für den Aptis an.