Elektromobilität: Heuliez liefert E-Busse zum Test nach Niederbayern

Bei Eichberger Reisen lief der Elektrobus "Heuliez GX 337" zu ersten Tests.
Ein Franzose in Niederbayern: Der Test-Heuliez GX 337 im Einsatz. (Foto: CNH Industrial)
Ein Franzose in Niederbayern: Der Test-Heuliez GX 337 im Einsatz. (Foto: CNH Industrial)
Redaktion (allg.)

Beim "Heuliez GX 337", der bei Eichberger Reisen getestet wird, handelt es sich um einen 12-Meter-Bus mit „slow charging“, wobei der E-Bus über Nacht geladen wird. Vorteil: Das erspart Investitionen in die Strecken-Infrastruktur und das Fahrzeug ist linienunabhängig einsetzbar. Ebenfalls stärker vermarkten möchte Heuliez den "GX 437" - den 18-Meter-Gelenkzug mit „opportunity charging“ an der/den Endhaltestellen, der deshalb für größere Reichweiten geeignet ist. Die LTO-Batterien reichen wenige Minuten, um wieder hinreichend geladen zu sein. Aus Effizienzgründen erfolgt die Ladung über Dach-Kontakte, wobei der Pantograph in der Haltestellen-Infrastruktur (top-down) verbaut ist und nicht auf die Gewichtsbilanz des Busses drückt. Die Batterien sind in beiden Fällen leicht zugänglich und wartungsfreundlich im Dachbereich angeordnet. Mit dem Batteriehersteller Forsee Power zusammen wurde ein Recyclings- und Wiederverwendungskonzept entwickelt.

Täglich zehn Rundläufe geplant

Der GX 337 war bei Eichberger auf einer Linie in Bad Füssing und Umland unterwegs. Für die 28 Kilometer-Tour sind täglich zehn Rundläufe geplant, welche der E-Bus auch im Winter ohne Nachladen schaffte. Damit hielt er auch zeitlich die Fahrpläne der „dieselnden Kollegen“ problemlos ein. Nach vier Wochen und täglich zehnstündigem Einsatz zieht Manfred Eichberger Bilanz: „Die extrem günstigen Kilometerkosten ­ - hinsichtlich Verbrauch und Wartung - können nicht über einen sehr hohen Anschaffungspreis für Elektrofahrzeuge hinwegtäuschen. Aber vom Einsatz her gesehen macht es Sinn: Fahrgäste bewundern die sanfte Beschleunigung. Weder während der Fahrt noch im Stand gibt es Vibrationen. Die Geräuscharmut erfreut die Anwohner.“

Was bedeutet das?

Vor allem im innerstädtischen Linien und Überlandverkehr erobern sich Busse mit alternativen Antrieben nicht nur Freunde, sondern auch Marktanteile. Das macht wirklich Sinn. Ob es den politischen Verantwortlichen in Sachen Luftreinhaltung genügt, jetzt nur mit dem Finger auf die Busbetreiber zu zeigen und eine noch immer sündteure Umrüstung von Busflotten anzumahnen und ein bisschen zu fördern, darf aber bezweifelt werden.

Autor: Gregor Soller, Chefredakteur Vision Mobility