ÖPNV: Pendler fahren lieber Auto als Bus

Laut Destatis-Umfrage nutzen nur acht Prozent auf Kurzstrecken den Bus.
Nicht das liebste Fortbewegungsmittel: Laut Destatis nutzen nur 14 Prozent der Erwerbstätigen regelmäßig den öffentlichen Nahverkehr und nur acht Prozent den Bus auf Kurzstrecken. (Foto: Peter Smola/Pixelio.de)
Nicht das liebste Fortbewegungsmittel: Laut Destatis nutzen nur 14 Prozent der Erwerbstätigen regelmäßig den öffentlichen Nahverkehr und nur acht Prozent den Bus auf Kurzstrecken. (Foto: Peter Smola/Pixelio.de)
Julia Lenhardt

Busse spielen bei den meisten Berufspendlern im Alltag keine große Rolle. Dies ergab der sogenannte Mikrozensus – eine repräsentative Haushaltsbefragung des statistischen Bundesamtes (Destatis), Wiesbaden, die kürzlich veröffetnlicht wurde. Dabei werden rund 830.000 Personen in etwa 370.000 privaten Haushalten und Gemeinschaftsunterkünften stellvertretend für die gesamte Bevölkerung zu ihren Lebensbedingungen befragt. Auf Kurzstrecken unter fünf Kilometern nutzen nur acht Prozent der Umfrageteilnehmer den Bus, erklären die Verantwortlichen.

14 Prozent fahren öffentlich

Im Jahr 2016 fuhren rund 14 Prozent der Erwerbstätigen regelmäßig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Dieser Anteil hat sich laut Destatis seit dem Jahr 2000 nur geringfügig erhöht. Damals nutzten rund 13 Prozent der Beschäftigten öffentliche Verkehrsmittel. Dagegen griffen 68 Prozent der Befragten im Jahr 2016 auf den Pkw zurück, im Jahr 2000 lag der Anteil mit 67 Prozent ein wenig niedriger.

Warnung vor Fahrverboten

Der Anteil der Erwerbstätigen, die zwischen 30 und 60 Minuten zur Arbeit fahren, habe sich im Vergleich zum Jahr 2000 von 18 auf 22 Prozent erhöht. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., München, warnt angesichts dieser Zahlen vor Fahrverboten und weist darauf hin, dass die Bedeutung von Mobilität weiter zugenommen hat. "Um die Luftreinhaltung in den Städten zu unterstützen, braucht es eine Stärkung emissionsarmer Beförderungsmittel im ÖPNV", bilanziert vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Auch andere Verbände fordern einen "sauberen ÖPNV" beispielsweise im Rahmen des Diesel-Gipfels (busplaner berichtete).