Bussitze: Neue Camira-Stoffkollektion "Patina" basiert auf Flachs

Britischer Hersteller setzt in Produktion auch auf Brennnessel, Hanf und Jute.
Patina ist bereits die vierte Kollektion, in der Camira Flachs als Rohstoff nutzt. Nach Angaben des Unternehmens eignet sich das strapazierfähige Wolle-Flachs-Gewebe vor allem für die Nutzung im Objektbereich – unter anderem für Busse. (Foto: Camira)
Patina ist bereits die vierte Kollektion, in der Camira Flachs als Rohstoff nutzt. Nach Angaben des Unternehmens eignet sich das strapazierfähige Wolle-Flachs-Gewebe vor allem für die Nutzung im Objektbereich – unter anderem für Busse. (Foto: Camira)
Anja Kiewitt

Vom Flachs zum Bezugsstoff für Bussitze: Anfang des Jahres hat der britische Textilhersteller Camira Yarns Ltd seine jüngste Stoffkollektion "Patina" auf den Markt gebracht. Nach Angaben des Unternehmens basiert sie auf einer Verbindung aus Wolle und Flachs. Die traditionelle Bastfaser Flachs ist ein nachwachsender Rohstoff, dessen Fasereigenschaften sowie Wasser- und Kohlendioxid-sparender Anbau Vorteile gegenüber Baumwolle bei der Textilproduktion haben, betont der Hersteller mit Sitz in Huddersfield.

Schon die vierte Flachs-Kollektion

Flachs wächst demnach in gemäßigten Breitengraden und wird bis zu einem Meter hoch. Lediglich 100 Tage vergehen zwischen Saat und Ernte der einjährigen Pflanze, die vielfältig anwendbar ist. Nach "Silk", "Main Line Flax" und "24/7 Flax" ist Patina bereits die vierte Kollektion, in der Camira Flachs als Rohstoff nutzt. Nach Angaben des Unternehmens ist das Gewebe der Wolle-Flachs-Verbindung strapazierfähig und weist eine hohe Scheuerbeständigkeit auf, was es vor allem für die Nutzung im Objektbereich – unter anderem für Büros und Schulen, Hotels, Geschäfte und Krankenhäuser sowie Züge und Busse – qualifiziert.

Brennnessel und Hanf auch brandhemmend

Camira setzt bereits seit Jahrzehnten lokale, nachwachsende Rohstoffe für die Herstellung seiner Gewebe ein und baut das Produktportfolio kontinuierlich aus. Nach vier Jahren Forschung und Entwicklung stellte Camira beispielsweise 2008 seine Kollektion "Sting" (Sustainable Technology in Nettle Growing) aus einem Woll-Brennnessel-Gemisch vor. Wenige Jahre später präsentierte das Unternehmen dann das Gewebe "Hemp" auf Basis der preislich noch attraktiveren Nutzpflanze Hanf. Positiver Nebeneffekt: Wie die Brennnessel hat auch die Hanffaser brandhemmende Eigenschaften. Auf Hemp folgte 2012 "Hebden", ein Gewebe aus dem gleichen Hanf-Wolle-Gemisch. Und auch mit Jute als recycelter Bastfaser in Kombination mit Wolle hat Camira Erfahrungen gesammelt: 2013 brachten die Briten das Gewebe "Century" auf den Markt.