Lange Gelenkbusse eignen sich laut der BVG besonders für stark frequentierte Buslinien. (Foto: BVG/Clemens Bilan)
Redaktion (allg.)

Im vergangenen Geschäftsjahr gaben 1.379 Busse regelmäßig Gummi bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Insgesamt legten sie in diesem Zeitraum 90,2 Millionen Nutzkilometer zurück (2015: 88,9 Millionen). Das geht aus dem Geschäftsbericht 2016 hervor, den die Verkehrsgesellschaft kürzlich vorgelegt hat. Demnach erreichte der Omnibus bei der BVG im vergangenen Jahr eine stabile Zuverlässigkeitsquote von 99,4 Prozent (Vorjahr: 99,6 Prozent). Zudem ergeben sich nach der 2016 angepassten Berechnungsmethodik eine leicht gestiegene Pünktlichkeit von 87,2 Prozent (2015: 86,6 Prozent) und eine Regelmäßigkeit von 92,4 Prozent (2015: 93 Prozent).

Angebotsverbesserung durch Taktverdichtungen

Infolge der Herausforderung „Wachsende Stadt“ wurde im Jahr 2016 eine Vielzahl von Angebotsverbesserungen umgesetzt, teilt die BVG mit. Bereits im April 2016 konnten demnach während der Hauptverkehrszeit werktags Taktverdichtungen auf sechs Buslinien realisiert und die Anbindung an den Flughafen Tegel verstärkt werden, welche im Juli weiter verbessert und auf den Flughafen Schönefeld ausgeweitet wurde. Weitere Taktverdichtungen und Betriebszeitausdehnungen auf 15 zusätzlichen Buslinien führten unter anderem zu einer Angebotsausweitung an Wochenenden. Die neue Buslinie 310 entlastet zudem während der Hauptverkehrszeiten den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.

Neue Ausschreibung 2017

Eine Ausschreibung zur Beschaffung neuer Eindecker, Doppeldecker und Gelenkbusse soll Anfang 2017 durch den Aufsichtsrat beschlossen werden. Bereits 2016 wurden 65 neue Scania-Gelenkbusse ausgeliefert. Somit sind nunmehr 175 Fahrzeuge dieses Typs ausgeliefert worden. Außerdem hat der Aufsichtsrat die Beschaffung von 200 weiteren Scania-Gelenkbussen freigegeben. Von den im Jahr 2016 gelieferten Fahrzeugen sind bereits 18 aus dieser Beschaffung. Die übrigen 182 Fahrzeuge werden nach und nach im Jahr 2017 ausgeliefert und gehen sukzessive in den Fahrgastbetrieb. Insgesamt investierte die BVG im vergangenen Jahr 20,7 Millionen Euro in die Beschaffung von Gelenkomnibussen. Die Gesamtinvestitionen im Bereich Omnibus lagen bei 24,7 Millionen Euro, deutlich weniger als die Hälfte als im Vorjahr (59,8 Millionen Euro).

Tests mit Elektrobussen mit hoher Verfügbarkeit

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Internationales Schaufenster – Elektromobilität Berlin-Brandenburg“ mit der Technischen Universität Berlin betrieb die BVG darüber hinaus seit August 2015 bis zum September 2016 die Buslinie 204 mit vier elektrischen Bussen vom Typ "Solaris Urbino 12 electric" mit induktivem Ladesystem. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (busplaner berichtete) konnte die durchschnittliche technische Verfügbarkeit der Busse im Laufe des Projekts stabilisiert werden, teilt die BVG mit. Die Verfügbarkeit der eingesetzten Ladeinfrastruktur während der Projektlaufzeit war demnach "durchgehend sehr hoch". Insgesamt konnten nach BVG-Angaben 150 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Nach Ablauf der Projektförderung will das Unternehmen die Elektrobus-Linie 204 in Eigenfinanzierung weiterführen.