Barrierefreiheit: Offenbacher Linienbusse lernen sprechen

Neuer Mobilitätsservice unterstützt Sehbehinderte im Offenbacher ÖPNV.
Hilfe für Blinde: Öffnet sich die Bustür an einer der ausgewählten Offenbacher Haltestellen, sagt künftig ein Sprachcomputer über einen Außenlautsprecher die Nummer der Linie und deren Fahrtrichtung an. (Foto: Alex Habermehl)
Hilfe für Blinde: Öffnet sich die Bustür an einer der ausgewählten Offenbacher Haltestellen, sagt künftig ein Sprachcomputer über einen Außenlautsprecher die Nummer der Linie und deren Fahrtrichtung an. (Foto: Alex Habermehl)
Uta Madler

Wartende Fahrgäste an zentralen Haltestellen kommen seit Kurzem in den Genuss eines neuen Service der Mobilitätsunternehmen Nahverkehr in Offenbach GmbH (NiO) und OVB Offenbacher Verkehrs-Betriebe GmbH: Außenlautsprecher an den Bussen sagen automatisch die jeweilige Linie und die Fahrtrichtung im Stadtgebiet Offenbach an. Diese neue Technik soll blinden und sehbehinderten Menschen helfen, an wichtigen Verkehrsknotenpunkten den richtigen Bus zu finden, verkündet die SOH Stadtwerke Offenbach Holding GmbH.

Testbetrieb des neuen Mobilitäts-Service

Das neue akustische Informationssystem befinde sich noch in der Erprobungsphase und werde an ausgewählten Haltestellen wie dem Hauptbahnhof mit mehreren Fahrzeugen auf der Linie 102 getestet. Der neue Service soll in den nächsten Wochen schrittweise auf allen neun OVB-Linien eingeführt werden. Die auch für Ortsfremde hilfreiche Außenansage ergänzt nach Aussage der Stadtwerke Offenbach nicht nur die Anzeigetafeln der Dynamischen Fahrgastinformation (DFI) an den Haltestellen, sondern auch die digitale Anzeige und die akustische Haltestellenansage in den Bussen.

Barrierefreiheit im ÖPNV

NiO und OVB kommen nach Aussage der Stadtwerke mit der neuen Orientierungshilfe für Sehbehinderte einem Wunsch des Fahrgastbeirates nach. Unterstützt wird diese Forderung durch eine EU-Richtlinie, nach der Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs bis 2022 für vollständige Barrierefreiheit sorgen sollen (busplaner berichtete). Bereits seit 2010 bietet die NiO nach eigenen Angaben sehbeeinträchtigten Fahrgästen an vier Haltepunkten am Marktplatz den Service einer akustischen Durchsage. Nach dem Druck auf ein großes gelbes Tastenfeld werde dem ÖPNV-Kunden die auf den digitalen DFI-Tafeln angezeigten Fahrplaninformationen vorgelesen.