Studie: Busunternehmen profitieren vom Fernbus-Boom

Laut DSGV-Analyse geht es Betrieben heute besser als vor der Liberalisierung.
Anja Kiewitt

Private Omnibusunternehmen in Deutschland verbuchen eine steigende Rentabilität: Vielen Firmen geht es heute besser, als vor der Liberalisierung des Fernbusmarktes Anfang 2013. Das geht aus einer Kurzanalyse des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands e.V. (DSGV), Berlin, zum deutschen Fernbusmarkt nach der Liberalisierung hervor.

Auch kleine Firmen profitieren

Vom Fernbus-Boom profitieren demnach mittlerweile auch die mittelständischen und kleinen Betriebe, die für die großen Anbieter fahren. Machten viele Firmen 2012 im Schnitt noch Verlust, so liege ihr Betriebsergebnis seit 2014 im Plus. Gründe sind laut der Studie zum einen die bessere Auslastung der Fahrzeuge infolge steigender Fahrgastzahlen, zum anderen der niedrige Kraftstoffpreis.

Flixbus: inzwischen 80 Prozent Marktanteil

Seit der Öffnung des Marktes habe sich auch die Zahl der Fernbusfahrten und -linien laut der DSGV-Analyse auf mittlerweile 9.300 Fahrten verfünffacht. Im vergangenen Jahr fuhren demnach mehr als 20 Millionen Menschen in Deutschland Fernbus. Nach der Übernahme mehrerer Konkurrenten habe die Münchener FlixMobility GmbH (Flixbus) inzwischen einen Marktanteil von etwa 80 Prozent.

bdo mahnt, Kosten exakt zu kalkulieren

Wie busplaner berichtete, rechnen Experten mit einem weiteren, jedoch sich zunehmend konsolidierenden Wachstum des Marktes. In einem Interview mit dem "Handelsblatt" betonte Wolfgang Steinbrück, Präsident des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) e.V., Berlin, jedoch, dass mittelständische Busunternehmen über Kooperationen nachdenken, einen Blick für digitale Geschäftsmodelle haben und die Gesamtkosten ihres Unternehmens exakt kalkulieren müssen.