Anja Kiewitt

Die Wiedereinführung der landesweiten Fahrzeugförderung "nach altem Muster" und ein klares Nein zur Busmaut fordert der Verband Nordrhein-Westfälischer Omnibusunternehmen e. V. (NWO), Langenfeld, von der Verkehrspolitik. Das betonte NWO-Vorsitzender Jürgen Weinzierl anlässlich der Jahrestagung des Verbands Mitte April in Essen.

Bessere Fahrzeugförderung angekündigt

Hinsichtlich der Fahrzeugförderung stellte Andreas Wille, der in Vertretung von Michael Groschek die Position des Verkehrsministers von Nordrhein-Westfalen darstellte, konkrete Verbesserungen in Aussicht. Eine Botschaft, die spontanen Beifall auslöste, der ahnen ließ, wie sehr die fehlende finanzielle Förderung für die Fuhrparkerneuerung den Mittelstand bedrückt, teilt der NWO mit. Dies gelte besonders vor dem Hintergrund ständig steigender Umweltauflagen.

Tarifabschluss mit ver.di

In seinem Rechenschaftsbericht ging NWO-Geschäftsführer Johannes Krems dann besonders auf den Tarifabschluss des NWO mit ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Berlin, ein, der mittlerweile auch als repräsentativ im Sinne des Tariftreuegesetzes anerkannt sei.

IGES-Studie zum Fernbusmarkt

Den Fernbusmarkt in Deutschland analysierte Christoph Gipp, Geschäftsführer der Berliner IGES Institut GmbH in seinem Vortrag. Neben der Darstellung der dynamischen Marktentwicklung ging er auch auf die Konkurrenzsituation mit der Bahn sowie auf weitere Herausforderungen für die Linienbetreiber in diesem Segment ein. Unter anderem sprach er die erforderlichen Infrastrukturinvestitionen und das Thema Barrierefreiheit an, berichtet der NWO.

bdo-Gutachten zur Direktvergabe

Rechtsanwältin Bettina Werres von der Frankfurter Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers AG (PwC) präsentierte anschließend die Ergebnisse eines vom Berliner bdo Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e.V. in Auftrag gegebenen Gutachtens zu den Auswirkungen der Direktvergabe von Linienverkehren an interne Betreiber auf die Auftragsunternehmerverträge. Die Fachanwältin kam nach Verbandsangaben zu dem Ergebnis, dass bei nicht oder kaum veränderten Aufträgen keine Pflicht zur Kündigung von Verträgen besteht.

Vorstand bleibt unverändert

Bereits im internen Teil der Tagung hatten die NWO-Mitglieder die zur Wiederwahl stehenden Vorstandsmitglieder Stefan Adorf (Düsseldorf) und Elmar von der Forst (Schwalmtal) in ihren Ämtern bestätigt. Der Vorstand des NWO bleibt damit in unveränderter Form bestehen. Geehrt und in den Ruhestand verabschiedet wurde Monika Arndt, die fast 37 Jahre lang für den NWO und dessen Tochtergesellschaft Interessengemeinschaft privater Omnibusunternehmen (IPO) eG tätig war.