Verdi veröffentlicht Meinungsumfrage im ÖPNV

Arbeitnehmer kritisieren zu hohe Belastung am Arbeitsplatz.
Julia Lenhardt

Finanzierungsprobleme, Angebotsausbau und Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind die Hauptthemen, die die Mitarbeiter und Vorstände in den ÖPNV-Unternehmen beschäftigen. Dies geht aus einer Meinungsumfrage hervor, die die Verdi – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Berlin, sowie die Hans-Böckler-Stiftung mit Sitz in Düsseldorf in Auftrag gegeben haben. Befragt wurden Vorstände sowie Betriebs- und Personalräte im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Angebotsausbau und Finanzprobleme

Die Umfrage zeigt, dass auf der einen Seite rund 84 Prozent der Unternehmen Verbesserungen im Angebot planen, wie beispielsweise den Ausbau des Liniennetzes in Großstädten. Dies sei aufgrund der steigenden Fahrgastzahlen dringend notwendig (busplaner berichtete). Auf der anderen Seite befürchten nahezu 70 Prozent der Unternehmensvorstände sinkende Investitionsmittel, da sich ihrer Einschätzung nach die Finanzlage der Kommunen verschlechtert. 90 Prozent der Beschäftigten der ÖPNV-Unternehmen in den Großstädten rechnen mit einer Verschlechterung der finanziellen Ausstattung ihres Unternehmens, so die Studie. Verdi will das Thema Finanzierung daher nach eigener Aussage auf Bundes- und Landesebene sowie in Kommunen und Landkreisen offensiv vorantreiben.

Milliardenplus für Bund und Länder

Laut "BZ online" haben Bund und Länder entgegen der Erwartungen ein Plus von knapp 15 Milliarden Euro im Jahr 2015 erwirtschaftet. Dies sei auf stark gestiegene Steuereinnahmen aufgrund der guten Konjunktur und des stabilen Arbeitsmarktes zurückzuführen.

Arbeitnehmer sind unzufrieden

Fast 70 Prozent der ÖPNV-Arbeitnehmer kritisieren laut Verdi-Umfrage zudem eine zu hohe Belastung am Arbeitsplatz. In den Großstädten seien sogar 90 Prozent der Beschäftigten dieser Meinung. Fast drei Viertel der Befragten bemängelten einen Nachholbedarf beim Gehalt. 15 Prozent kritisierten, dass sie zu viele Einbußen beim Gehalt hinnehmen müssten.