Frankreich: Deutsche profitieren von Fernbus-Liberalisierung

GoEuro rechnet mit stark sinkenden Ticketpreisen und 22.000 neuen Jobs.
Anja Kiewitt

Seit August rollen Fernbusse auch über französische Autobahnen. Kurz nach dem Start der Liberalisierung des Fernbuslinienverkehrs (busplaner berichtete) sind vor allem die Marktführer in Frankreich präsent, berichtet das Berliner Reisevergleichsportal GoEuro Corp. Darunter seien etwa iDBUS, die Fernbusgesellschaft der französischen Staatsbahn SNCF mit Sitz in Saint-Denis bei Paris, die belgische Eurolines AB aus Brüssel, Sharshipper sowie Megabus, ein Unternehmen der schottischen Stagecoach Group Plc, Perth. Aus Deutschland steuern neben der Münchener FlixBus GmbH bereits die Offenbacher DeinBus Betriebs-GmbH, der Postbus, ein Angebot der Bonner Deutsche Post Mobility GmbH, und die Berlin Linien Bus GmbH französisches Staatsgebiet an.

Reisende zahlen bis zu 70 Prozent weniger

Die Buchungsplattform erwartet wie in Deutschland einen harten Preiskampf zwischen den Busanbietern und der SNCF. Insbesondere zum Start könnten die Ticketpreise dadurch um bis zu 70 Prozent sinken. Von den 16 Millionen Deutschen, die jedes Jahr die Grenze ins westliche Nachbarland passieren, könnten infolgedessen etwa eine Million von der Bahn auf den Bus umsteigen, prognostiziert GoEuro.

Deutsche Bushersteller profitieren

Zudem erwarten die Experten, dass durch die Liberalisierung des Fernbusmarktes in Frankreich bis zu 22.000 Arbeitsplätze entstehen könnten, nicht nur bei den Fernbusanbietern, sondern auch bei deutschen Busherstellern wie der Stuttgarter Daimler AG oder Neoplan, eine Marke der Münchener MAN Truck & Bus AG. Auch GoEuro selbst hat aufgrund der Entwicklung im Reiseland Frankreich nach eigenen Angaben neue Arbeitsplätze geschaffen.