Steuern: DRV kritisiert Gewerbesteuernovelle

Laut Reiseverband drohen rund 1,6 Milliarden Euro Nachzahlungen.
Anja Kiewitt

Der derzeit diskutierten gewerbesteuerlichen Hinzurechnung von Übernachtungsleistungen steht der Deutsche ReiseVerband e.V. (DRV), Berlin, kritisch gegenüber. Nach Angaben des Verbands drohen deutschen Reiseveranstaltern rund 1,6 Milliarden Euro an Gewerbesteuer-Nachzahlungen beziehungsweise Rückstellungen sowie jährliche Mehrkosten von 230 Millionen Euro, sollte das Gesetz verabschiedet werden. Das gefährde des Fortbestehen zahlreicher mittelständischer Reiseveranstalter, so der Verband. Demnach denken daher bereits viele Inhaber und Geschäftsführer der Anbieter sogar darüber nach, ihr Geschäft ins Ausland zu verlagern.

Futter für kommunale Kassen

Von der vorgeschlagenen Steuernovelle seien aber nicht nur Anbieter klassischer Strandurlaube betroffen, sondern auch Veranstalter von Studienreisen und Klassenfahrten. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sollen künftig direkt in die Haushalte der Städte und Gemeinden fließen und damit die kommunalen Kassen füllen.