Anja Kiewitt

Die Folgen der Frankenaufwertung im Januar dieses Jahres schmälern die Margen der touristischen Betriebe in der Schweiz. Besonders betroffen sind die Anbieter in den alpinen Bergregionen und im Tessin, während die touristische Nachfrage in den Städten weniger stark leidet. Das sind zentrale Ergebnisse einer aktuellen Prognose, die die KOF Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich halbjährlich im Auftrag des Schweizer Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) erstellt.

Preissenkungen bei stabilen Kosten

Demnach versuchen viele Schweizer Betriebe, mit Preissenkungen gegenüber dem europäischen Ausland konkurrenzfähig zu bleiben, trotz einer unnachgiebigen Kostenstruktur. Die Forscher gehen deshalb davon aus, dass sich die Bruttowertschöpfung des Schweizer Tourismus im laufenden Jahr um 2,1 Prozent verschlechtern wird. Für das kommende Jahr rechnen sie erneut mit einem Rückgang von 1,1 Prozent.

Mehr Asiaten und Amerikaner

Bei den Hotellogiernächten rechnet die KOF für das Gesamtjahr 2015 aber nur mit einem moderaten Rückgang um 0,6 Prozent. Ein Teil des Nachfragerückgangs der europäischen Gäste könnte dabei mit einer höheren Anzahl von Logiernächten der Gäste aus den asiatischen und amerikanischen Fernmärkten kompensiert werden, so die Wissenschaftler. Im kommenden Jahr 2016 sollen die Hotellogiernächte dann wieder moderat um 0,8 Prozent ansteigen, geht weiter aus der Prognose hervor.