Vorbild Thüringen

Das Land fördert die Anschaffung von Erdgasbussen
Redaktion (allg.)

Das Land Thüringen hat seine ÖPNV-Investitionsrichtlinie überarbeitet und die Förderung alternativer Technologien im Öffentlichen Personennahverkehr wiederbelebt. „Dies ist ein wichtiges Signal für kommunale Busflottenbetreiber und erleichtert die Entscheidung zur Anschaffung von Erdgasbussen“, lautet die Einschätzung von Dr. Timm Kehler, Geschäftsführer der erdgas mobil GmbH. Er hofft zudem, dass andere Bundesländer dem Vorbild Thüringens folgen.

In der Richtlinie heißt es konkret, dass die „Beschaffung von Fahrzeugen des ÖPNV mit alternativen Antriebstechnologien (insbesondere Elektro-, Hybrid- oder Gasantrieb)“ förderfähig ist. Neben der Förderung, die es grundsätzlich für die Anschaffung eines neuen barrierefreien Linienbusses gibt, gewährt Thüringen einen Zuschuss in Höhe von 75 Prozent für die Mehrkosten eines Erdgasantriebs gegenüber dem konventionellen Dieselantrieb.

Blick über den Tellerrand

In Warschau wurden Anfang des Jahres 35 neue Busse der Marke Solbus mit LNG-Antrieb in Betrieb genommen. Die Verkehrsbetriebe im tschechischen Ostrava haben für 2015 mehr als 100 Erdgasbusse bei Solaris geordert, die noch in diesem Jahr ihren Liniendienst aufnehmen sollen. Zudem ist dort die Errichtung von zwei neuen Erdgastankstellen geplant. Als Paradebeispiel für Erdgasbusse im ÖPNV lässt sich zudem Ankara anführen. Die türkische Metropole setzt seit Jahren auf den umweltschonenden Antrieb. Mittlerweile sind dort über 1.000 Erdgasbusse vom Typ MAN Lion’s Classic CNG im Einsatz. Damit besitzt Ankara die größte Erdgasbusflotte weltweit.

Die Vorteile für die Kommunen sind klar: Erdgas als Kraftstoff verursacht deutlich weniger Schadstoffe als Diesel und ist trotz des aktuellen Ölpreistiefs immer noch absolut wettbewerbsfähig. Kann wie in Thüringen ein Großteil des Mehrpreises gegenüber dem konventionellen Antrieb durch eine Förderung aufgefangen werden, rechnet sich die Anschaffung besonders schnell. Außerdem sind die Motoren deutlich leiser als bei Dieselmodellen, was CNG-Busse speziell für den Innenstadtbereich interessant macht.

(kb)