Winfried Kretschmann zu Gast bei Busunternehmern

Ministerpräsident stellt sich beim WBO in einer Podiumsdiskussion
Thomas Burgert

Bei der Jahrestagung des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) in Stuttgart sprach Ministerpräsident Winfried Kretschmann zu den rund 250 Busunternehmern. Vor der Rede des Landesvaters hatte der WBO-Vorsitzende Klaus Sedelmeier bei seiner Begrüßung keinen Zweifel an den Forderungen des Verbands gelassen: Vorrang der Eigenwirtschaftlichkeit sowie ein klares Bekenntnis zum ländlichen ÖPNV mit dem Bus. Sedelmeier warnte vor einem Systemwechsel beim Schülerverkehr hin zur Kommunalisierung der ÖPNV-Mittel und forderte den Erhalt des Unternehmeranspruchs. „Nur so ist gewährleistet, dass die ÖPNV-Mittel eins zu eins beim Kunden ankommen, ungeschmälert in Verkehrsleistungen gehen und nicht für neue Verwaltungsstellen, unzählige Berater und Rechtsanwälte verwendet werden“.

Ministerpräsident Kretschmann, der in letzter Zeit durch seine Forderung „Die Grünen müssen eine Wirtschaftspartei werden“ erkennbar einen Schritt auf das Unternehmerlager zu gemacht hatte, betonte in seiner Rede: „Die mittelständischen Omnibusunternehmen bilden das Rückgrat des Busverkehrs in Baden-Württemberg. Hieran hängen viele tausende Arbeitsplätze, die aus meiner Sicht nicht nur in ökonomischer, sondern auch in ökologischer Hinsicht wertvoll und wichtig sind“, und weiter: „Der Bus ist in puncto nachhaltiger Mobilität eines der Topverkehrsmittel der Zukunft. Denn jeder Bus ist eine umweltfreundliche, kostengünstige und sichere Alternative zum Individualverkehr.“

Im anschließenden Podiumsgespräch diskutierten Ministerpräsident Kretschmann und Klaus Sedelmeier aktuelle Branchenthemen in Baden-Württemberg. Ein Top-Thema war hier die ÖPNV-Finanzierung im Land, die die grün-rote Landesregierung neu ordnen will. Bei der Diskussion, wie diese Neuordnung aussehen soll, gehen die Meinungen des Verkehrsministeriums und des WBO weit auseinander.