Als Millionär in den Ruhestand

Münchner Linienbus macht eine Million Kilometer voll
Thomas Burgert

Einige hunderttausend Kilometer haben die Busse der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) auf dem Buckel, wenn sie ihre Einsatzzeit in München beenden. Doch dass einer der Linienbusse die Million vollmacht, kommt selten vor. Am 3. September 2014 war es dann für den MAN Solobus mit der Seriennummer 4109 soweit: Er hatte ausschließlich Nullen auf dem Tacho. In einigen Wochen, wenn weitere neue Busse angeliefert werden, geht der Solobus (Erstzulassung: 8. Mai 2001) mit dann dreizehneinhalb Jahren Dienstzeit in den Ruhestand. Bis dahin wird er lau MVG an jedem Einsatztag noch rund 300 Kilometer auf dem Tacho hinzubekommen.

In der Regel werden die Busse der MVG nach etwa zwölf Jahren ausgemustert und verkauft. Derzeit sind allerdings einige Busse länger im Einsatz, teilte die MVG mit: Anders als üblich, werden mit Lieferung neuer Exemplare nicht gleichzeitig Altfahrzeuge in derselben Anzahl ausgemustert. Im MVG-Fuhrpark befinden sich damit aktuell mehr Busse als für den fahrplanmäßigen Linienverkehr notwendig. Denn im Fall von größeren Baustellen bei Tram und U-Bahn, von denen es 2014 einige gab und gibt, werden die älteren Busse im Schienenersatzverkehr (SEV) eingesetzt und leisten hier wertvolle Dienste. Denn so hat die MVG genügend SEV-Busse im eigenen Bestand und muss sie nicht kostenpflichtig ausleihen.