Den eigenen Blick schärfen

Seminar rund um das Thema Barrierefreiheit im ÖPNV
Thomas Burgert
Das aktuelle Thema „Barrierefreiheit“ beleuchtete ein neues Seminar. Intensiv behandelt wurden dabei die speziellen Fragen, die sich für mobilitätseingeschränkte Personen im ÖPNV mit dem Bus ergeben. In dem eintägigen Seminar der combus wurden die Teilnehmer zunächst allgemein für körperliche und sensorische Behinderungen sensibilisiert. Besonderheiten in der Kommunikation mit Fahrgästen mit Mobilitätseinschränkung und die verschiedenen Formen der Mobilitätshilfen wurden besprochen und vorgeführt. Dann ging es in die Praxis: An einer barrierefreien Haltestelle in Böblingen er-„fuhren“ die Seminarteilnehmer das Ein- und Aussteigen mit einem Rollstuhl und mit einem Rollator. „Man muss so etwas mal am eigenen Leib erlebt haben, um die besonderen Bedürfnisse und Probleme von Rollstuhlfahrern am Bus richtig einschätzen zu können.“, so ein Teilnehmer, der gerade, im Rollstuhl sitzend, über die ausgeklappte Rampe ohne fremde Hilfe in den Bus fahren konnte. Trotz der geringen zu überwindenden Steigung waren allen von der nötigen Anstrengung überrascht. Hinzu kam dann noch das Rangieren zum sicheren Rollstuhlplatz im Fahrzeug. „Ein weiterer Knackpunkt ist der Spalt zwischen Bus und Bordstein. Ist der zu groß, verkeilen sich beispielsweise die Vorderräder des Rollators“, erklärt Seminartrainer Markus Modlmeir. Tanja Witulski von der combus ergänzt: „Durch die praktische Erfahrung aus der Sicht mobilitätseingeschränkter Fahrgäste wird der Blick der Fahrerinnen und Fahrer für die speziellen Bedürfnisse dieser Menschen geschärft.“