Fernbus-Maut führt in die Sackgasse

DTV kritisiert Pläne zur Einführung einer Maut für Busse
Thomas Burgert
„Eine Fernbus-Maut führt geradewegs in die Sackgasse“, warnte Reinhard Meyer (Foto), der Präsident des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) und kritisiert dann die immer wiederkehrenden Forderungen nach Einführung einer Maut für Fernbusse. „Natürlich wird es höchste Zeit für eine umfassende Sanierung der deutschen Straßen und den Bau neuer Haltestellen. Aber diese ausgerechnet über eine Fernbus-Maut mitzufinanzieren und somit einen noch jungen Wachstumsmarkt gleich wieder abzuwürgen, ist kontraproduktiv und definitiv der falsche Weg.“ Statt eine Maut einzuführen, müsse man die Chancen nutzen, die der Fernbus als flexibles, preisgünstiges und umweltfreundliches Verkehrsmittel bietet. „Ein Bus ersetzt 30 Pkw und trägt zu einem staufreien, reibungslosen Verkehr bei. Zudem schont er nicht nur die Umwelt, sondern auch die Geldbörsen seiner Fahrgäste. Immer mehr preisbewussten Reisenden bietet diese Transportart derzeit eine wertvolle Ergänzung zu anderen Verkehrsmitteln.“ Eine Maut und somit höhere Ticketpreise dagegen setzten nicht nur die steigende Verbraucherakzeptanz aufs Spiel, sondern außerdem den Gewinn für den Wirtschaftsfaktor Tourismus. „Gerade hinsichtlich des großen Potenzials der Fernbusse für den Tagestourismus besteht die Chance einer beachtlichen Steigerung. Wenn jeder Tagesreisende aktuell im Schnitt 27,70 Euro pro Tag ausgibt, verschafft jede durch den Fernbus zusätzlich generierte Tagesreise den Kommunen ein Mehr an Wertschöpfung. Damit ist ihnen mehr geholfen als mit der Einführung einer Fernbus-Maut“, resümiert Reinhard Meyer.