„Tourismus der Erinnerung“

Touren Service Schweda gibt Sonderkatalog „Erster Weltkrieg 1914-1918 Themenreisen“ heraus
Askin Bulut

Der Beginn des Ersten Weltkrieges jährt sich in diesem Jahr zum hundertsten Mal. „Der Erste Weltkrieg ist heute vor allem Geschichte“, betont Joachim Schweda, Geschäftsführer des Paketreiseveranstalters Touren Service Schweda aus Kehl am Rhein „die nicht in Vergessenheit geraten darf und aus der wir bis heute Lehren ziehen müssen, damit sie sich nicht wiederholt.“ Die in dem neuen Touren-Service-Sonderkatalog „Erster Weltkrieg 1914-1918 Themenreisen“ versammelten Reiseprogramme zeigen die geschichtliche Entwicklung auf, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit oder wissenschaftliche Aufarbeitung zu erheben. „Sie erzählen aber dennoch Geschichten, die den Reisenden dazu anregen, sich Gedanken zu machen über die Grausamkeit des Krieges“, sagt Joachim Schweda „wie zum Beispiel am Ligne-Pass im Elsass, wo 17.000 Soldaten auf beiden Seiten für eine strategisch völlig unwichtige Position sterben mussten.“

In Frankreich nennt man Reisen, wie sie in diesem Sonderkatalog vorliegen, den „Tourismus der Erinnerung“. Sie schärfen das Bewusstsein intensiver als jeder Schulunterricht, Geschichte wird greifbar und Gesehenes und Erlebtes regt zum Nachdenken an. „Auch dafür legen wir diesen Folder auf“, betont Joachim Schweda. Und Jean Klinkert, Vorstandsmitglied der Vereinigung „Gedenktourismus und Erster Weltkrieg, ergänzt: „Die zahlreichen Gedenkfeiern werden Anlass zur Übermittlung von gesellschaftlichen Werten an die jüngeren Generationen geben.“

Der 20 Seiten umfassende neue Sonderkatalog bietet zunächst einen geschichtlichen Überblick zur Westfront und zur Vogesenfront, gefolgt von neun verschiedenen Reiseprogrammen, die historische Schauplätze und gedenkwürdige Orte und Regionen in den Mittelpunkt rücken. Das neue fünftägige Programm „Die Entscheidung am Anfang“ ist eine Reise zwischen Reims und Paris zu den Anfängen des Ersten Weltkrieges. „Der Wettlauf zum Meer“ führt in fünf Tagen von Reims an die belgische Westküste und bietet Kriegsschauplätze und lokales Kulturgut. „Von der Feste von Mutzig zur Vogesen-Front“ zeigt an vier Tagen die interessante Grenzregion Elsass am Beispiel von beeindruckenden Geschichtsstätten. Mit dem Vier-Tage-Programm „Frieden in den Vogesen“ lernt man das Elsass zu entdecken und zu verstehen als ein bedeutendes Grenzland, ehemaliges Schlachtfeld und heutiges Genießerland. „Die Hölle von Verdun“ ist eine dreitägige Kurzreise zu den Schlachtfeldern von Verdun. „Die großen Schlachten an der Westfront“ bietet eine siebentägige Reise von Verdun nach Belgien zu den großen Schlachten Europas und das Sechs-Tage-Programm „Flanderns Felder“ kombiniert den Ersten Weltkrieg in Belgien mit bäuerlicher Lebensart. Die zehntägige Reise „Der Erste Weltkrieg im Westen“ bietet eine große Reise entlang der Westfront von Belgien bis ins Elsass. Und mit der Vier-Tage-Reise „Das Ende in Paris“ geht man auf Spurensuche des Kriegsendes von der Kapitulation bis zum Friedensvertrag von Versailles.

„Neben Großmachtgelüsten, Fehleinschätzungen, Geltungssucht und Menschenverachtung und Verzweiflung gab es aber auch Menschlichkeit und Heldentum auf beiden Seiten“, sagt Joachim Schweda. So ist ein Auszug aus einem Brief vom 12. April 1966 von Sylvester Eberhart, deutscher Soldat in Roche Mère Henry, Vogesen, erhalten, der von folgender Begebenheit berichtet: „Auf dem Hang 670 waren die Schützengräben sehr nahe beieinander. Die Franzosen riefen uns zu: „Heute ist Weihnachten. Bitte, schießt nicht, es ist kalt, wir bringen euch warmen Wein, aber schießt nicht!“ Wir antworteten: „Wir schießen nicht, Ehrenwort!“ Wir sangen unser Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“. Die Franzosen applaudierten, dann brachten sie uns den warmen Punsch. Wir stießen an und tranken auf einen baldigen Frieden und auf die Waffenruhe. […] Dann wurden wir versetzt und haben die Franzosen, mit denen wir gefeiert haben, nicht wieder gesehen […].“

Und wer weiß, mit diesen Themenreisen von Touren Service Schweda werden vielleicht sogar manch überraschende Begegnungen ermöglicht.

Weitere Informationen unter www.touren-service.de