Fernbus sorgt für positive Stimmung

Konjunkturumfrage des bdo lässt auf ein positives Branchenjahr hoffen
Thomas Burgert

Solide Konjunkturaussichten für 2014 und dies aufgrund des Fernbusbusboom sogar für die gesamte Busbranche, dies ist das Fazit der Konjunkturumfrage des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo). „Die Geschäfte der gesamten Busbranche haben sich im Vorjahr positiv entwickelt, auch wenn Investitionen vor allem in Reise- und Fernbusse auf die Gewinnentwicklung drücken“, sagte Wolfgang Steinbrück, Präsident des bdo, mit Blick auf die aktuell veröffentlichte bdo-Konjunkturumfrage.

Die Konjunktur-Erwartungen für das laufende Jahr steigen, bleiben jedoch auf niedrigem Niveau, was sich in einigen Bereichen negativ auf die Gewinnsituation 2014 auswirken könne, so der bdo. Vor allem die Einschätzung der Geschäftslage des neuen Marktsegments Fernlinienbusverkehr fällt positiv aus. Wobei gleichzeitig die befragten Unternehmer 2013 eine schwierige Gewinnentwicklung für den Fernbuslinienverkehr ausweisen, denn 34 Prozent berichten im ersten Jahr der Liberalisierung von Rückgängen und nur 11 Prozent geben gestiegene Gewinne an. „Das lässt sich durch hohe Investitionskosten zur Anschaffung moderner Fahrzeugflotten sowie Werbekosten und Marketingausgaben erklären“, sagte Steinbrück weiter.

Zudem beobachten die Unternehmer einen starken Wettbewerb um die Marktanteile. 40 Prozent betrachten den Preiskampf am Markt mit Sorge, allerdings gehen nur 19 Prozent von einer Marktkonzentration aus. 66 Prozent der Unternehmer erwarten für 2014 bessere oder gleichbleibende Geschäftsergebnisse.

In der Bustouristik hat sich die Geschäftslage 2013 stabilisiert. Die Umsatzzuwächse erreichen nach Auskunft der Unternehmen den höchsten Stand seit sieben Jahren. Auch die Gewinnentwicklung verbessert sich, so dass die Unternehmen durch die verbesserte Umsatzentwicklung die Kostensteigerungen und Fahrzeuginvestitionen besser kompensieren konnten. Steinbrück: „Das bedeutet noch keinen positiven Saldo. Aber die Prognose für das laufende Jahr sieht solide aus, denn die Unternehmer vertrauen auf die wachsende Reiselust der Deutschen und den Bus als optimales Verkehrsmittel.“ Daher erwarten 75 Prozent der Unternehmer für 2014 bessere oder gleichbleibende Geschäftsergebnisse.

Auch im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) lassen sich klare Positivtendenzen erkennen. Fahrgastzahlen und die Entwicklung der Umsätze sowie Gewinne ließen auf eine einsetzende Erholung des Geschäftsbereichs schließen, so die Einschätzung des bdo, was sich in Zahlen niederschlägt: 69 Prozent der ÖPNV-Unternehmer erwarten für 2014 bessere oder gleichbleibende Geschäftsergebnisse.

Als ihre drei größten Sorgen nennen die Busunternehmer in der Konjunkturumfrage: Fahrermangel, bürokratische Rahmenbedingungen und die Energiepreise. Dabei wird vor alle der Fahrermangel zum immer größeren Problem. Noch 2010 wurde er nur von 50 Prozent der Befragten angegeben. Aufgeschlüsselt in die einzelnen Bereiche ist der Fahrermangel im Gelegenheits- und Liniennahverkehr (74 Prozent) ein sehr großes Problem, während er nur 50 Prozent der Fernlinien-Unternehmer Sorgen bereitet.