Shoonhoven lädt zum Silbertag ein

Am Pfingstmontag findet in der Silberstadt Schoonhoven der nationale Silbertag statt
Askin Bulut

Die Silberstadt Schoonhoven (Provinz Südholland) ist wegen ihrer rund 60 historischen, teilweise noch in Betrieb befindlichen Silberwerkstätten bekannt. Am Pfingstmontag, 2. Juni, findet dort zum 30. Mal der nationale Silbertag statt. Die Innenstadt wird von 10 bis 17 Uhr mit rund 140 Ständen zu einer Bühne für Gold- und Silberschmiede.

Das alte Städtchen am Lek, einem Zweig des Rheins, hat einiges zu bieten: Neben Handwerksstätten und Schmuckläden auch ein Zentrum mit einem monumentalen Wasserturm sowie verschiedenste kulturelle Veranstaltungen und Workshops, bei denen man selbst Schmuck herstellen kann. Darüber hinaus liegt Schoonhoven an der Kreuzung von Krimpenerwaard, Lopikerwaard und Alblasserwaard. Diese von Flüssen umgebenen Gebiete sind mit ihrer Weidelandschaft Teil des sogenannten Grünen Herzens von Holland, einem der wichtigsten Naherholungsgebiete des Landes. Es gibt hier auch diverse Fahrradrouten, wie etwa die Windmühlenroute, die an 200 Windmühlen vorbei führt.

Schoonhoven und Silber – das gehört schon seit Jahrhunderten zusammen. Es begann im 14. Jahrhundert, als man hier zum ersten Mal Silber verarbeitete. Im 19. Jahrhundert war das Silberhandwerk zum wichtigsten Geschäftszweig angewachsen, mit dem etwa 40 Prozent der Bevölkerung ihr tägliches Brot verdienten. Heute verfügt Schoonhoven mit der „Zilvervakschool“ über die einzige Ausbildungsstätte für Gold- und Silberschmiede in den Niederlanden. Hier werden zukünftigen Goldschmieden die Kniffe des Fachs beigebracht. Das „Edelambachtshuys“-Museum in der ehemaligen Synagoge der Stadt bietet eine interessante Sammlung von in Schoonhoven hergestellten Silberwaren. Ein weiteres Ausstellungshaus, das Silbermuseum in der ehemaligen Hafenkaserne, verfügt ebenfalls über eine Silbersammlung und zeigt Besuchern die verschiedenen Arten der Silberverarbeitung.

Schoonhoven lässt sich hervorragend zu Fuß erkunden. Bei geführten Rundgängen zeigt der Stadtführer etwa die Überreste der Verteidigungsbauten. Diese stammen aus der Zeit, als Schoonhoven eine wichtige Festung der alten holländischen „Waterlinie“ war, einem Landstrich, der zur Verteidigung gegen Angriffe unter Wasser gesetzt wurde. Der Spaziergang führt auch durch den Stadtpark, den der bekannte niederländische Landschaftsarchitekt Leonard Springer entwarf.