Mit neuer Plug-In-Technik in den Liniendienst

Fünf Hybrid-Gelenkbusse von Mercedes-Benz mit neuer Plug-In-Technik rollen auf Stuttgarts Straßen
Askin Bulut

Der Bushersteller Mercedes-Benz hat fünf neue Hybridgelenkbusse mit neuer Plug-In-Technik an die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) ausgeliefert. Die Stadtlinienbusse mit neuer Plug-In-Hybridtechnik sollen im täglichen Einsatz ihre Praxistauglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit unter Beweis stellen.

Die Hybridbusse werden gleich am 3. Oktober im Rahmen des Bürgerfestes am Tag der deutschen Einheit in Stuttgart als Shuttlebusse zwischen den Veranstaltungsorten eingesetzt. Insgesamt 18 Gelenkbusse der SSB sind an diesem Tag als Shuttle-Fahrzeuge im Einsatz. Unter ihnen befinden sich neben den fünf neuen Plug-In-Hybridbussen auch sieben bereits im Einsatz befindliche Citaro G BlueTec Hybrid.

„Vor drei Jahren haben wir die ersten drei Hybridbusse an die Stadt Stuttgart übergeben, ganz in der Überzeugung, dass diese drei nur der Anfang sind. Mich freut es besonders, dass sich die Fahrzeuge im Einsatz bewährt haben und wir nun fünf neue, weiterentwickelte Hybridbusse mit Plug-In-Technik an die Stuttgarter Straßenbahnen übergeben dürfen“, sagte Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses.

Die neuen Citaro G BlueTec Hybrid mit Plug-In-Technik sind ein Projekt im Rahmen des öffentlich geförderten „Schaufensters Elektromobilität“ der Bundesregierung. Sie unterstützt groß angelegte regionale Demonstrations- und Pilotvorhaben. Im baden-württembergischen Schaufenster „LivingLab BWe“ erforschen Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand Elektromobilität vom E-Bike über den E-Pkw bis zum elektrisch angetriebenen Transporter und Plug-In-Linienbusse in der Praxis. Das Land Baden-Württemberg und die Region Stuttgart unterstützen die rund 40 Projekte durch eigene Fördermittel.

Die weiterentwickelten, 18 Meter langen Gelenkbusse würden jetzt leise und abgasfrei bis zu 10 Kilometer am Stück durch die Stadt fahren. Merkmal der Plug-In-Technik des Citaro ist eine Ladesteckdose auf dem Dach des Hybridbusses, unmittelbar in Nähe seiner Lithium-Ionen-Batterien. Steht der Bus über Nacht im Depot, würden komplett entladene Traktionsbatterien innerhalb von fünf Stunden vollgeladen, so der Hersteller. Das erforderliche Ladegerät ist stationär montiert und leistet 4 kW. Zur Verkürzung der Ladezeit wird mit 400 Volt Netzspannung geladen statt mit den 230 Volt an üblichen Haushaltssteckdosen.

Die Omnibusse verfügen über eine spezielle Steuerung des Energiemanagements – schließlich erhält der elektrisch angetriebene Stadtbus mit Plug-In-Technik seinen Strom jetzt aus zwei unterschiedlichen Quellen: durch Ladung der Batterien per Steckdose und durch den Dieselmotor. Er dient bei einem seriellen Hybrid wie dem Citaro während der Fahrt als Generator zur Stromerzeugung.

Mercedes-Benz erwartet durch die Plug-In-Technik eine weitere Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs im Vergleich zum bisherigen Hybridantrieb. Hier belaufe sich die Ersparnis – abhängig von Streckenprofil und Topografie – auf bis zu 20 Prozent im Vergleich zu einem herkömmlichen Diesel-Omnibus, teilte der Hersteller mit.

Beim neuen Citaro G BlueTec Hybrid mit Plug-In-Technik handelt es sich um eine Weiterentwicklung und Ausbaustufe des Hybridbusses. Hier wurde bewusst ein bestehendes Hybridfahrzeug mit geringstmöglichem Aufwand weiterentwickelt. Basis der neuen Antriebsvariante ist der technisch anspruchsvolle serielle Hybridantrieb des Citaro G BlueTec Hybrid. Mercedes-Benz habe nach eigenen Angaben von diesem elektrisch angetriebenen Omnibus inzwischen 101 Exemplare verkauft. Sie würden in rund 20 Städten in fünf Ländern Europas fahren. Spitzenreiter der Statistik sei bisher Stuttgart mit jetzt 12 Fahrzeugen, gefolgt von Krefeld mit 10 Einheiten vor Dresden mit 8 Bussen, so Mercedes-Benz. Bald rücke die ungarische Stadt Kecskemet nach vorne: Mercedes-Benz werde im kommenden Jahr 25 Hybridbusse an die ungarische Stadt ausliefern, kündigte der Hersteller an.