Stabwechsel beim FOH

Neuer Vorsitzender Schäffer übt scharfe Kritik an Wissmüller
Askin Bulut

Daniel Schäffer von Kreger-Reisen wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung am 21. März 2013 einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Fachverband Omnibusverkehr Hessen (FOH) gewählt. Schäffer (42) ist Kaufmann für Verkehrsservice und verfügt über ein breites Wissen auf dem Gebiet des Verkehrsgewerbes. Nachdem er auf Leitungsebene zunächst in der Logistikbranche tätig war, wechselte er 2003 in die Omnibusbranche und führt heute das Bustouristikunternehmen Kreger-Reisen in Kassel. Zudem ist Daniel Schäffer seit vielen Jahren in der IHK-Prüfungskommission für die fachliche Unternehmereignung tätig. „Der FOH gewinnt mit Herrn Schäffer einen überaus engagierten und innovativen neuen Vorsitzenden, welcher auch für die Probleme in der Bustouristik ein kompetenter Ansprechpartner sein wird“, erklärte der Verband.

Wie der FOH weiterhin mitteilte, ging Schäffer bei seiner ersten Stellungnahme auch auf die jüngsten Pressemitteilungen des Vorsitzenden des Landesverbands Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) ein: Demnach kritisierte Schäffer die Äußerungen vom LHO-Vorsitzenden Karl-Reinhard Wissmüller „der LHO sei für die hessische Politik, Verbünde und Verwaltungen immer erster Ansprechpartner in allen Belangen gewesen und werde es auch weiterhin sein.“

Vor dem Hintergrund, dass es in Hessen zwei Verbände gebe und die überwiegende Anzahl der nordhessischen Busbetriebe zum FOH gehöre, sei die Aussage von Wissmüller „irritierend“ für Politik, Verbände und Busfirmen, sagte Schäffer. Dass der LHO sich überhaupt als erster Ansprechpartner für den gesamten hessischen Bereich präsentiere, mache einmal mehr deutlich, warum der hessische Dachverband gescheitert sei und unterstreiche die Schwierigkeiten zukünftiger Kooperationsmöglichkeiten, erklärte Schäffer weiter. Schäffer hoffe, dass Wissmüller seine Aussage nicht nur überdenke, sondern auch kritisch hinterfragen werde, schließlich spräche „die äußerst negative Entwicklung der hessischen Busbranche im ÖPNV nicht gerade für eine optimale Interessenvertretung, die erster Ansprechpartner für die hessische Politik sein will“, so Schäffer weiter. Auch sei die hessische Politik keineswegs für die Werbetafel eines Verbandes geeignet, denn in keinem anderen Bundesland gebe es einen vergleichbaren Verdrängungswettbewerb zu Lasten kleinerer und mittlerer Busfirmen wie in Hessen, führte Schäffer aus.

Die hierarchischen Machtspiele (wer „erster“ oder „zweiter“ Ansprechpartner für die hessische Politik sei) würden somit fehl am Platz und in keiner Weise zielführend für eine künftige bessere Entwicklung des privaten Omnibusgewerbes in Hessen, so Schäffer weiter. Ohnehin müsse ein Omnibusverband in erster Linie „erster Ansprechpartner seiner Omnibusbetriebe“ sein. Daher werde der FOH auch unter Leitung Schäffer primär nach dieser Maxime handeln und sich weiter mit viel Engagement dafür einsetzen, dass kleinere und mittlere hessische Busfirmen wieder eine Perspektive hätten, erklärte der Verband abschließend.