Der Bus ist sicher

Bei den Kriterien der Fahrgastsicherheit lag der Befund „ohne Mängel“ bei 98 Prozent
Thomas Burgert

Eins zeige der diesjährige TÜV Bus-Report ganz klar, so die Reaktion des WBO auf den TÜV-Report: Der Bus ist das sicherste Personenbeförderungsmittel im Straßenverkehr. In der Pressemitteilung des TÜV-Süd heißt es hierzu: „Die Zahl der Fahrzeuge, die bei der Hauptuntersuchung aus dem Verkehr gezogen wurden, bleibt konstant niedrig.“ Im Vergleich: Bei den nur alle zwei (drei) Jahre geprüften Pkw erhielten nur rund 80 Prozent der Fahrzeug die Plakette ohne oder mit „geringen Mängeln“, bei den Kraftomnibussen waren es dagegen 85 Prozent, zudem ist die HU für KOM alle zwölf Monate Pflicht müssen sich vierteljährlich einer nicht ganz so umfangreichen Sicherheitsuntersuchung unterziehen.

Positiv: Insbesondere bei den Kriterien der Fahrgastsicherheit lag der Befund „ohne Mängel“ bei 98 Prozent, häufiger dagegen waren geringe Mängel bei der Beleuchtungseinrichtung. Grundsätzlich zeige der TÜV Bus-Report, was alle ahnen: Ältere Busse werden häufiger beanstandet, als neue. Leider altert aufgrund in vielen Bundesländern abgeschaffter, bzw. zurückgehender Busförderung und sinkender Investitionsförderung bei gleichzeitig steigenden Kosten (Kraftsoff, Personal) die Busflotte in Deutschland. Die Folge: Höhere Wartungs- und Instandhaltungskosten. Omnibusunternehmer versuchen, dies betriebsintern aufzufangen und sparen nicht bei der Sicherheit ihrer Fahrgäste. Die Prüfberichte der Prüfinstitutionen dienen dabei den Busunternehmen als „Leitlinien“ häufig gefundener Mängel, anhand derer sie die Sicherheit ihre Busflotten weiter verbessern.

Die Busse der Baden-Württembergischen Omnibusunternehmen seien im Vergleich mit die neuesten und modernsten in Deutschland, so der WBO. Dies spiegele beispielsweise auch der mit großem Interesse verfolgte und durchweg positiv verlaufene „Schulbus-Check 2012“ der teilnehmenden Mitgliedsunternehmen des WBO wieder: „Bei über 550 überprüften Bussen durchweg keine oder nur geringe Mängel, die sofort behoben werden konnten“. Was der TÜV Bus-Report völlig verschweige, sei das neben der reinen Technik zweite Standbein der Sicherheit im Straßenverkehr: Die Aus- und Weiterbildung der Fahrer, ihr Verantwortungsbewusstsein für das Fahrzeug und ihre Fahrgäste. Hier legen die Omnibusunternehmer des WBO allergrößten Wert und investieren durch regelmäßige Schulungen und Kurse in ihr Personal.

Die Statistik beweist: Der Bus ist im ÖPNV und im Reiseverkehr mit einem geringen Anteil von 1,5 Prozent an Verkehrsunfällen beteiligt und somit nach Zahlen das sicherste Straßenbeförderungsmittel überhaupt, weit vor Fußgängern (8,2 Prozent) oder beispielweise Fahrrädern (19,5 Prozent/ Quelle: Statistisches Bundesamt). Dennoch: Ohne Investitionen in neue Busse und somit neben der Sicherheit auch in umweltfreundliche Techniken wird das Durchschnittsalter der Busse weiter steigen. Hier ist dringend die dafür verantwortliche Politik gefragt, die sich beim Thema Finanzierung der Sicherheit nicht hinter allgemeinen Sparmaßnahmen verstecken darf.