Hybrid-Stadtbusse senken City-Emissionen

Volvo Busse bei der eCarTec 2012 in München
Thomas Burgert

Bei der 4. Internationalen eCarTec-Munich vom 23. bis 25. Oktober 2012 hat die Volvo Bus Corporation (VBC) einen Überblick über den derzeitigen Stand und Entwicklungschancen der Elektrifizierungslösungen der Volvo-Bussparte in Europa gegeben. Prof. Dr.-Ing. Edward Jobson, Volvo Buses Environmental Director, erläuterte die bereits erzielten Ergebnisse der von VBC verfolgten Green Efficiency-Hybridtechnologie.

Die Ölabhängigkeit zu reduzieren und zugleich die Vorteile des Dieselkraftstoffs in Kombination mit anderen Alternativkraftstoffen so lange und weitgehend wie möglich flexibel nutzen zu können, sieht Jobson als bedeutenden Vorzug im Vergleich zu seriellen Hybrid- oder Gasbus-Konzepten. „Traktionsstarker Elektroantrieb in der Innenstadt, plus Diesel oder, noch besser, Biodiesel bei Fahrten in Außenbezirken oder auf Überlandstrecken – diese Verbindung senkt die Emissionen, reduziert die Betriebskosten und erlaubt die Integration der Stadtbusse in künftige telematikgestützte, multimodale Verkehrssysteme.“

Aufgrund der positiven Erfahrungen mit nahezu 1.000 verkauften Hybridbussen in China und Europa erwartet VBC laut Jobson eine Kraftstoffersparnis über den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge von insgesamt 160.000.000 Litern und eine CO²-Reduktion in Höhe von 420.000 Tonnen. Gefahren wird rein elektrisch, leise und emissionsfrei in der Innenstadt. Ab einer Geschwindigkeit von 15 bis 20 km/h schaltet sich automatisch der Vierzylinder-Diesel D5F215 zu. Die beim Bremsen erzeugte Energie wird in einem On-Board-Batteriesystem auf Basis der innovativen Lithium-Ionen-Eisenphosphat-Technologie mit 4,8 kWh Leistung gespeichert und steht zum Antrieb des Elektromotors und der Nebenverbraucher an Bord wie Licht, Heizung etc. zur Verfügung. Das 12-Gang- Getriebe I-shift bewirkt schnelle, ruckfreie Schaltwechsel und sorgt mit dem Dieselmotor für höchste Leistung im gesamten Hybridbus-Antriebsstrang. Die systembezogene Optimierung aller Hybridfunktionalitäten inklusive der Elektrifizierung aller Nebenverbraucher und einer automatischen Abschaltung des Dieselmotors bei allen Stopps ermöglicht es schon heute, den Kraftstoffverbrauch und damit die schädliche Emission von Rußpartikeln, CO² und Stickoxiden im aktuellen Hybridbus-Programm um rund 39 Prozent zu senken. Dies entspricht einer Halbierung der Gesamtemissionswerte im Vergleich zum Euro 5-Dieselbus, verbunden mit einer Geräuschreduzierung.

„Wir sehen die Elektrifizierung der Antriebe als wesentliche Voraussetzung für die nachhaltige Weiterentwicklung zukunftsfähiger Mobilitätssysteme im ÖPNV“, betont Jobson.