„Busmarkt vom harten Wettbewerb gekennzeichnet“

Schwierige Marktbedingungen beeinflussen die Profitabilität von Volvo Busse
Askin Bulut

Der schwedische Omnibushersteller Volvo Busse hat die ersten Geschäftszahlen aus dem ersten Quartal 2012 bekannt gegeben. Demnach hat sich das Betriebsergebnis des Herstellers auf sieben Millionen Euro verringert (1. Quartal 2011: 33,9 Millionen Euro). Als Begründung für das negative Ergebnis nennt Volvo Busse sowohl den Einfluss vom hohen Preisdruck in Europa als auch die geringe Kapazitätsauslastung der Fertigungssysteme in Europa und Brasilien. Der Nettoumsatz habe sich indes um zehn Prozent erhöht, was in erster Linie durch die signifikant gestiegenen Auslieferungszahlen in Brasilien begründet sei, die im Zusammenhang mit den neuen, strengeren Emissionsstandards stünden, erklärte Volvo.

Der weltweite Busmarkt erhole sich in unterschiedlich starker Ausprägung. In Europa habe sich das Marktvolumen im Vergleich zu 2011 insgesamt reduziert. So habe sich die Zahl der Neuzulassungen besonders in Südeuropa signifikant verringert. Der Markt sei von einem zunehmend härteren Wettbewerb in allen Bereichen gekennzeichnet, so der Hersteller weiter. Nach Angaben von Volvo Busse verharre in Nordamerika der komplette Busmarkt nach wie vor auf schwachem Niveau. Die Unternehmer verhielten sich derzeit entsprechend restriktiv, was Investitionen in ihre Fuhrparks betreffe. Der südamerikanische Markt verzeichne vor allem aufgrund der im Hinblick auf die zu Jahresbeginn eingeführte Abgasnorm Euro-5 getätigten Vorkäufe im ersten Quartal 2012 Verluste. Auch der Busmarkt in Mexiko zeige sich, ähnlich dem Trend des US-amerikanischen Markts, anhaltend schwach.

Aus Asien und dem Pazifischen Raum werde Volvo zufolge von einer gedämpften Nachfrage nach neuen Bussen berichtet. Der Markt in China lege noch immer in allen Segmenten zu. In Indien sei der Markt für schwere Busse im ersten Quartal dieses Jahres um 38 Prozent gewachsen, teilte das Unternehmen mit.

Geringere Auftragseingänge

Im ersten Quartal 2012 lieferte Volvo Busse eigenen Angaben zufolge insgesamt 2.800 Busse aus. Dies entspricht einem Zuwachs von elf Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (1. Quartal 2011: 2.533 Busse). Südamerika vermelde auch hier den stärksten Anstieg für dieses Quartal. Einer der Hauptgründe dafür sei die erhöhte Auslieferungszahl an Bussen mit Frontmotor, die im vergangenen Jahr dort eingeführt wurden.

Im Verlauf des ersten Quartals 2012 belief sich die Zahl der Auftragseingänge auf 2.256 Busse. Dies entspricht einem Minus von fünf Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (1. Quartal 2011: 2.369 Busse). In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden in Großbritannien insgesamt 184 Aufträge für Hybridbusse gezeichnet. Die größte Einzelorder sind die 77 Doppeldecker für das Unternehmen Arriva in London.