Tarifverhandlungen abgeschlossen

Neuer Tarifvertrag für Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg
Redaktion (allg.)
Nach langen Tarifgesprächen zur Tarifrunde 2010 haben der WBO und ver.di für die Busfahrer im privaten Omnibusgewerbe Baden-Württemberg ein Ergebnis erzielt. Befürchtete Streiks konnten so abgewendet werden. ver.di hatte am 29. Juni die Verhandlungen bereits für gescheitert erklärt, den Arbeitgebern aber eine Frist bis 12. Juli eingeräumt, um ein geändertes Angebot vorzulegen. Nun konnten doch noch auf dem Verhandlungsweg ein Ergebnis erzielt und Streiks in letzter Sekunde verhindert werden. Die Gewerkschaft ver.di und der Arbeitgeberverband WBO haben sich auf einen neuen Tarifvertrag für das private Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg geeinigt. Die rund 5.000 Beschäftigten erhalten demnach ab 1. April 2010 rückwirkend 2,4 Prozent mehr Entgelt; der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Die Zustimmung der ver.di-Tarifkommission gilt als sicher, teilte der WBO mit. Eberhard Geiger, WBO-Verhandlungsführer, resümierte die Übereinkunft wie folgt: „Die Verkehrsunternehmen werden durch diesen neuen Tarifvertrag stark belastet, obwohl sie ohnehin schon große Herausforderungen meistern müssen. Nur mit ‚Zähneknirschen’ wird deshalb der gefundene Kompromiss unterschrieben; letztendlich handelt es sich um eine ‚Vernunftlösung’ zur Beilegung eines Tarifkonflikts“. „Das Ergebnis entspricht zwar nicht ganz unseren Erwartungen, jedoch war nach harten Verhandlungen nicht mehr erreichbar, und Streik konnte damit abgewendet werden. Mit der Einkommenserhöhung bekommen die Beschäftigten die verdiente Anerkennung, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Michael Weiß. Des Weiteren haben die Tarifpartner vereinbart, den Tarifvertrag in einem stetigen Prozess weiterzuentwickeln. Besonderes Augenmerk messen die Sozialpartner dem Thema Tariftreue zu. Nach Abschluss der Tarifverhandlungen wollen sie die Bedeutung auskömmlicher Löhne gegenüber den öffentlichen Aufgabenträgern im Nahverkehr gemeinsam unterstreichen, um so auf die drohende Gefahr einer „Lohnspirale nach unten“ bei Ausschreibungen im Busverkehr aufmerksam zu machen.