Mehr Fahrgäste im ÖPNV

VDV fordert "Investitionen für einen bezahlbaren Nahverkehr".
Redaktion (allg.)

9,8 Milliarden Fahrgäste waren 2009 mit den Bussen und Bahnen der VDV-Mitgliedsunternehmen unterwegs. Diese Zahlen ermittelte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Gegenüber 2008 bedeute dies ein Wachstum um 1,2 Prozent, so der VDV weiter. Die Beförderungsleistung lag bei insgesamt 91 Milliarden Personenkilometern – ein Anstieg von 0,5 Prozent gegenüber 2008. Der Bus legte im Vergleich zu 2008 um 0,2 Prozent bei den Personenkilometern und 0,4 Prozent bei den Fahrgastzahlen zu. „Die steigende Nachfrage beweist, dass das ÖPNV-Angebot eine attraktive Alternative zum Auto ist“, erklärt VDV-Präsident Jürgen Fenske. Insgesamt nutzen in Deutschland täglich 28 Millionen Fahrgäste Busse und Bahnen im ÖPNV –Tendenz steigend.

Der Trend der Bevölkerungswanderung vom Umland in die Städte und eine immer älter werdende Gesellschaft würden sich „extrem auf das Mobilitätsverhalten und die Nachfrage“ auswirken, so der VDV. Diese Entwicklung mache barrierefreie Haltestellen, effizient miteinander vernetzte Verkehrsmittel für kürzere und schnellere Wege sowie umweltfreundliche Fahrzeuge notwendig. Vor allem aber müsse sich der ÖPNV dem demographischen Wandel anpassen, betonte Fenske. Besonders im ländlichen Raum seien durch den Bevölkerungsrückgang nachfrageorientierte und flexible Angebote gefragt. Und der ÖPNV müsse auch in Zukunft bezahlbar und attraktiv bleiben, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land, fordert der Präsident des VDV. „Die momentane Finanzausstattung reicht jedoch heute bereits nicht aus, um den Bedarf gerade für den Erhalt zu finanzieren“, kritisierte Fenske. „Bis heute gibt es keine gesetzliche Grundlage, über die der Erhalt der Substanz finanziert werden könnte.“ Laut einer VDV-Studie gibt es schon jetzt einen Nachholbedarf für Erneuerungsinvestitionen in Höhe von 2,35 Milliarden Euro, die für den Substanzerhalt der Infrastruktur notwendig sind.

Jährlich steige dieser Betrag um 330 Millionen Euro weiter an. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Menschen den Öffentlichen Verkehr nutzen, sei daher der Ausbau des ÖPNV-Angebotes dringend notwendig, was steigende Kosten im Betrieb nach sich ziehen würde. „Kosten, die allein durch die Fahrgelderlöse nicht zu decken sind“, betonte Fenske, der von der Politik fordert: „Die schwarz-gelbe Koalition bekennt sich zum ÖPNV als unverzichtbaren Bestandteil der Daseinsvorsorge. Wenn der öffentliche Personenverkehr ein unverzichtbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge ist, dann sollten notwendige Investitionen in den Erhalt schon jetzt getätigt werden.“