Reglementierung für Busse abgelehnt

bdo kritisiert das Buskonzept für die Berliner Museumsinsel
Redaktion (allg.)
Für die Museumsinsel und das benachbarte Humboldt-Forum in Berlin hat der Berliner Senat ein Buskonzept verfasst, das die Zu- und Abfahrten der Reisebusse zur Museumsinsel regeln soll. Der Grund dafür ist die hohe Zahl der Gäste, die nach Fertigstellung der beiden Publikumsmagnete von den Experten pro Tag erwartet wird. Man geht davon aus, dass in Zukunft etwa ein Viertel der Besucher mit dem Bus anreisen wird. „Der bdo begrüßt ausdrücklich, dass der Berliner Senat Reisebussen als einzigem Verkehrsmittel die Möglichkeit einräumt, die Museumsinsel anzufahren“, so Martin Kaßler gegenüber busplaner. „Die Frage ist nur, welches verkehrsplanerische System dahinter stehen wird. Vorstellbar wäre ein Terminalsystem, wo Reisebusse ihre Gäste am Museum vorfahren und anschließend in der Nähe parken. Dies könnte durch den Einsatz von Kameras (welcher Parkplatz ist noch frei?) gesteuert werden“, führt Kaßler aus. Nach dem aktuellen Buskonzept sollen sich Fahrer von Reisebussen von unterwegs bei den Museen anmelden, die Ihnen ein bestimmtes Zeitfenster vorgeben, in dem sie ihre Fahrgäste aussteigen lassen können. Anschließend sollen Busfahrer einen Parkplatz in der Nähe aufsuchen, wo sie solange warten müssen, bis sie ihre Passagiere wieder aufnehmen dürfen. Halten sollen die Busse auf der Bodestraße zwischen dem Alten und dem Neuen Museum. Die Zufahrt soll nur für berechtigte Busse geöffnet werden. Der bdo kritisiert ein derart aufwändiges System: „Eine Reglementierung der Zufahrt – im Gespräch sind zwei bis sieben Reisebusse – lehnen wir aus zwei Gründen ab: Erstens ergeben sich dadurch unverhältnismäßig hohe Kosten beim Erfassen und Vergleichen der Reisebusse mit vorheriger Anmeldung. Und zweitens wird es schwierig sein, alle ausländischen Reisebusse vorab in das technische System zu integrieren. Allerdings stehen derzeit alle Möglichkeiten auf dem Prüfstand. Wir sind für alles offen und stehen für gemeinsame Gespräche mit der IHK und dem Senat bereit“, sagt Martin Kaßler dem busplaner. Die IHK begrüßt grundsätzlich die von der Verwaltung vorgeschlagene Lösung. Man ist sich jedoch auch bei der IHK darüber im Klaren, dass wenn auf der Museumsinsel nur sieben Halteplätze für Busse benötigt werden, dafür mehr Busstellplätze in der Innenstadt angeboten und die Fahrer zu freien Plätzen geleitet werden müssen. Hier sieht man von Seiten der Verwaltung noch Klärungsbedarf. Zudem müsse eine zentrale Verkehrssteuerung durch die Museen dafür sorgen, dass es nicht zu einem Stau kommt.