Pekinger Gericht verbietet Zonda die Starliner-Kopie

MAN-Marke Neoplan fährt großen Erfolg im Reich der Mitte ein
Redaktion (allg.)
Der Bushersteller MAN hat vor wenigen Tagen in China einen Plagiat-Prozess wegen der Verletzung von Designrechten gewonnen. Der Intermediate Court in Peking entschied, dass es sich bei dem Reisebus A9 des chinesischen Herstellers Zonda um eine Kopie des Neoplan Starliners handelt. Als Folge muss Zonda nun Produktion und Vertrieb des Modells stoppen und Schadenersatz in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro leisten. Hintergrund: Das Design des Starliners war bereits seit 2005 auch in China durch ein registriertes Geschmacksmuster geschützt, wie das zuständige Patentamt in Peking bestätigte. Durch eine Verletzung solcher Schutzrechte würden die Rechteinhaber, also MAN, nun große wirtschaftliche Einbußen erleiden. Während ein Original-Starliner z.B. 350.000 Euro kostet, verlangt der chinesische Hersteller nur knapp ein Drittel für seinen A9. Ärgerlich war dies übrigens nicht nur für die deutsche Seite – auch der MAN-Partner Youngman Jinhua hatte einen Anspruch auf Entschädigung angemeldet. Er hatte die Lizenz zum Bau des Starliners in China gekauft und konnte sein Duplikat aufgrund der günstigeren Zonda-Konkurrenz dann nicht mehr so leicht absetzen wie anfangs erhofft. Das chinesische Gericht ließ sich die Busse beider Hersteller vorführen, woraufhin es die von Zonda behauptete Eigenentwicklung nicht anerkannte. Es bestätigte das „sehr ähnliche Aussehen“ der Busse und urteilte, dass die Unterschiede und Abweichungen zu gering seien, um wahrgenommen werden zu können. Allerdings: Das chinesische Unternehmen Zonda will gegen das Urteil Revision einlegen.