Weniger Geld für Schülerverkehr und Konkurrenz aus dem Osten

LBO-Jahrestagung am 18./19. November in Burghausen
Redaktion (allg.)
Zur Jahresversammlung ihres Landesverbandes LBO trafen sich am 18. und 19. November 2003 die bayerischen Omnibusunternehmer in Burghausen, der Heimatstadt ihres Verbandspräsidenten Heino Brodschelm. Einstimmig sprachen die anwesenden Unternehmer ihm und dem gesamten Vorstand einschließlich Geschäftsführer Horst Schilling ihr Vertrauen aus. Auch bestätigten sie die von den Bezirksversammlungen Oberfranken und Oberpfalz wiedergewählten Bezirksvorsitzenden Josef (Beppi) Schütz und Peter Bruckner. Die Privaten in Bayern befürchten gravierende Verschlechterungen im Linienverkehr, der immerhin 45 Prozent ihres Branchenumsatzes von insgesamt 800 Millionen Euro ausmacht. Weitere 16 Prozent werden im freigestellten Schülerverkehr, 325 Millionen Euro oder 39 Prozent im Gelegenheitsverkehr erlöst. Mittelkürzungen schlagen nicht allein die Ministerpräsidenten Koch und Steinbrück vor, sondern vor allem auch die Landesregierung. Sie will die Ausgleichsleistungen nach § 45a von 123,5 Millionen Euro im Jahr 2004 auf 74 Millionen Euro reduzieren, indem die Zahl der anrechenbaren Tage verringert wird. "Das wird den ÖPNV im ländlichen Raum de facto abschaffen", warnte Brodschelm. "Außerdem wird die Verknüpfung Bus-Schiene in Frage gestellt." Der LBO hat die Hoffnung auf politische Einsicht allerdings noch nicht aufgegeben. Unter anderem verweist er darauf, dass wesentlich mehr Kinder als heute im freigestellten Schülerverkehr befördert werden müssten. "Einsparungen beim § 45a werden sich im Haushalt schlussendlich als Milchmädchenrechnung entpuppen", so Brodschelm. Große Sorge bereitet den Unternehmern im grenznahen Bereich die bevorstehende EU-Osterweiterung, die zu massenhafter Vergabe von Leistungen im Anmiet- und Schülerverkehr an tschechische Unternehmen und damit zu Kapital- und Arbeitsplatzvernichtung führen könnte. Auch mit der Bustouristik beschäftigte sich der LBO. Der Verband hat einen "Leitfaden für die innerbetriebliche Schulung" vorgestellt. Er greift vorbildliche Ansätze aus Mitgliedsunternehmen auf und soll dazu beitragen, dass insgesamt hohe Qualitäts- und Sicherheitsniveau noch weiter zu stärken. Brodschelm kritisierte heftig den ADAC-Reisebustest und bezeichnete ihn als "eigenartige, aber durchsichtige Verkaufsförderung eines Anbieters von Verkehrs-Sicherheitstrainings für seine Dienstleistung". bdo-Hauptgeschäftsführer Gunther Mörl stellte in einem Vortrag das neue Marketingkonzept des bdo für die Bustouristik vor.