Elektromobilität: München will Verkehr bis 2025 elektrifizieren

E-Bus-Offensive mit MAN angekündigt.
In Zukunft Strom tanken: Die Verkehrsgesellschaft MVG hat eine Elektrobus-Offensive mit MAN angekündigt.(Foto: SWM)
In Zukunft Strom tanken: Die Verkehrsgesellschaft MVG hat eine Elektrobus-Offensive mit MAN angekündigt.(Foto: SWM)
Johannes Reichel

Die Stadt München hat Forderungen des derzeit laufenden Bürgerbegehrens "Sauba sog i" für Verbesserung der Luftqualität übernommen und will bis 2025 den Verkehr überwiegend auf Elektro-Basis, mit öffentlichen Verkehrsmittel, per Rad und Fußwegen organisieren. Bis dahin soll der Anteil verbrennungsmotorisch angetriebener Fahrzeuge auf 20 Prozent reduziert werden. Derzeit werden 40 Prozent aller Wege in der bayerischen Landeshauptstadt mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zurückgelegt, so die Verantwortlichen. Die Elektromobilität spielt demnach derzeit trotz einiger Pilotprojekte noch keine quantitativ relevante Rolle.

Offensive für Elektrobusse

In dem Kontext hat die städtische Verkehrsgesellschaft MVG eine Offensive für Elektrobusse angekündigt. Zu diesem Zweck entwickle man gemeinsam mit dem in München ansässigen Nutzfahrzeughersteller MAN Linienbusse mit alternativem E-Antrieb. 2019 wollen die Partner eine erste E-Bus-Linie mit Testfahrzeugen in Betrieb nehmen. Endgültig serienreif sollen die E-Busse 2020 sein (busplaner berichtete). Dies sei ein wichtiger Meilenstein in der eigenen "eMobility Roadmap", teilte der Hersteller mit. Auf der IAA Nutzfahrzeuge im vergangenen Herbst hatte MAN Truck & Bus sowohl einen E-Liniengelenkbus Lion City als auch eine vollelektrisch angetriebene TGS-Sattelzugmaschine für den Einsatz mit City-Auflieger als Studien gezeigt. Dabei setzte man auf ein modulares Konzept, bei dem Ladetechnologien nach Bedarf gewählt und kombiniert werden können wie die Anzahl der Energiespeichermodule je nach erforderlicher Reichweite und Transportkapazität, teilte der Hersteller mit.

Steigendes Verkehrsaufkommen

Skeptisch über das Ziel der Stadt äußerte sich nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung die Umweltreferentin Stefanie Jacobs. Sie will die Luft in der Bayernmetropole schon vor 2025 sauberer bekommen. Zudem glaubt sie nicht, dass ein veränderter Modal Split der Verkehrsträger zu diesem Ziel beiträgt. Sie geht von steigendem Gesamtverkehrsaufkommen aus, wie es auch für andere Metropolregionen und Ballungsräume gilt. Nach ihrer Vorstellung müsse man bei den aktuellen Fahrzeugen ansetzen, die verbrennungsmotorisch angetrieben würden. Das gehe nur über eine Weiterentwicklung der Umweltzone.