Osteuropa: Puppenspiel wird Kulturerbe

UNESCO würdigt die tschechisch-slowenische Tradition der Marionetten.
Die Puppenfiguren aus Prag spielen künftig in der Riege des Weltkulturerbes. (Fotoquelle: Štepán Vrzala/CzechTourism)
Die Puppenfiguren aus Prag spielen künftig in der Riege des Weltkulturerbes. (Fotoquelle: Štepán Vrzala/CzechTourism)
Uta Madler

Das Puppenspiel in Tschechien und der Slowakei wurde in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Das teilt die Tschechische Zentrale für Tourismus (CzechTourism) in Berlin Anfang Dezember mit. Diese Liste umfasse 366 Kulturformen aus aller Welt, darunter bereits die Fastnachtsumzüge in Ostböhmen sowie der südostmährische Tanz Verbuňk.

Lange Tradition des Puppenspiels in Tschechien

Über die jahrhundertealte Geschichte des Marionettentheaters in Tschechien informiere das Marionettenmuseum „Muzeum loutkářských kultur“, ansässig im ostböhmischen Chrudim (Crudim). Bis zum 22. Januar widmet sich dort eine Sonderausstellung den bekanntesten tschechischen Puppenfiguren Spejbl und Hurvínek des Puppenspielers Josef Skuba, so CzechTourism. Die Geschichte dieses Puppenspielers, der während der deutschen Besatzung verfolgt wurde, thematisiere auch das Marionettenmuseum in Plzeň (Pilsen), das zudem Aufführungen biete.

Auch in deutscher Sprache

Die Puppenfiguren Spejbl und Hurvínek sind in Prag auch in deutscher Sprache zu sehen, wo sie laut  Czech Tourism nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Bühne fanden. Die Figur Hurvínek feierte demnach 2016 ihren 90. Geburtstag.