Erneut Maut für Fernbusse gefordert

Anteil der Busse am Autobahnverkehr liegt bei 1,2 Prozent.
Julia Lenhardt

Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz, hat kürzlich eine Maut für Fernbusse gefordert. Laut Medienberichten gab er während der Verkehrsministerkonferenz Anfang April in Usedom an, dass Busse die Verkehrsstruktur ähnlich wie Lkw belasten würden. Zudem würden sie zur Abnutzung der Autobahnen und Bundesstraßen beitragen.

bdo lehnt Fernbusmaut ab

Der bdo Bundesverband deutscher Omnibusunternehmer e. V., Berlin, lehnt nach eigenen Angaben eine Fernbusmaut ab. Die Busse würden nicht zur Abnutzung der Straßen beitragen, da sie nur einen Anteil von 1,2 Prozent am Autobahnverkehr ausmachten. Ein aus der Maut resultierender Preisanstieg beim Fernbus von mehr als zehn Prozent, würde demnach wahrscheinlich zu einem Kundenrückgang führen (siehe Artikel busplaner 3/2016, Seite 16). Zudem müsse der Bus ohne staatliche Zuwendungen auskommen, während beispielsweise die Bahn jährlich rund 17 Milliarden Euro erhalte.

Dobrindt erteilt Absage

Der Verkehrsminister Alexander Dobrindt hat nach Medieninformationen der Maut-Forderung eine Absage erteilt. Die Fernbusbranche sei sehr jung, daher müsse man sie positiv begleiten, gab der Minister an. Der RDA Internationaler Bustouristik Verband e. V., Köln, begrüßt nach eigenen Angaben die klare Haltung von Verkehrsminister Dobrindt gegenüber der Fenbusmaut. 

Drei von vier busplaner-Lesern gegen Maut

Immer wieder wird über die Einführung einer Fernbusmaut diskutiert. Bereits im August 2015 verlangten Verkehrspolitiker von SPD, CDU und Opposition eine Maut. Bei einer Blitzumfrage in busplaner sprachen sich jedoch drei von vier busplaner-Lesern gegen eine Mauteinführung aus (busplaner berichtete).