Touristik: 1.000 Euro Wegzoll (Update)

Rom plant Einfahrtsgebühr für Busse im Heiligen Jahr 2016.
Julia Lenhardt

Laut dem bdo Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e. V., Berlin, plant die Stadt Rom zum Heiligen Jahr 2016, das nach dem Willen von Papst Franziskus ganz im Zeichen der Barmherzigkeit stehen soll, eine Einfahrtsgebühr für Busse von täglich bis zu 1.000 Euro. Nach Angaben von Wolfgang Steinbrück, Präsident des bdo, fordere die europäische Busbranche die Stadt umgehend auf, die Pläne fallen zu lassen. Bei einer Sondersitzung in Brüssel mit dem weltweit organisierten Dachverband International Transport Union, Belgien, soll das Problem in dieser Woche besprochen werden.

EATC reagiert

Auch der europäische Bustouristikverband EATC European Alliance for Coach Tourism c/o RDA, Köln, hat unmittelbar nach Bekanntwerden der Pläne protestiert. Die Informationen konnten vorerst zwar nicht bestätigt werden, dennoch würde man auch Gerüchten die notwendige Aufmerksamkeit schenken. Das betonte der EATC-Delegierte Riccardo Busso, der auch Vorsitzender des Tourismusbeirats des Kölner RDA Internationaler Bustouristik Verband e. V. ist. 

Busse schaffen Platz auf Straßen

Die Busse seien nach bdo-Angaben kein Problem für den Stadtverkehr, sondern würden Platz auf den Straßen schaffen und für ein besseres Klima sorgen. Trotzdem seien besonders Omnibusse oft von Einfuhrverboten in die Innenstädte betroffen. Dies geht laut bdo aus der Studie "Wirtschaftsfaktor Bustouristik in Deutschland" des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr der Universität München hervor. Die Studienergebnisse seien auf ganz Europa übertragbar, betont bdo-Chef Steinbrück.