Österreich: Kontrollen gegen Schleuser

Auswärtiges Amt warnt vor Verzögerungen an Grenzen zu Deutschland.
Anja Kiewitt

Bei der Einreise nach Österreich und der Weiterreise nach Deutschland kann es an den Grenzen zwischen beiden Ländern zu erheblichen Verzögerungen kommen. Darauf weist das Auswärtige Amt in Berlin hin. Der Grund: Österreich hat seit Ende August 2015 die polizeilichen Kfz-Kontrollen im grenznahen Gebiet zu Ungarn und entlang der Transitrouten nach Deutschland massiv verstärkt. Laut dem österreichischen Bundesministerium für Inneres (BMI) in Wien handelt sich dabei um keine Grenzkontrollen, sondern um gezielte polizeiliche Kontroll- und Fahndungsmaßnahmen, die auf unbestimmte Zeit durchgeführt werden.

Auch Umgehungsrouten der Schlepper betroffen

Sie erstrecken sich demnach von Ungarn über das gesamte österreichische Straßennetz bis hin nach Deutschland. Berücksichtigt werden laut BMI-Angaben auch neuralgische Punkte an den Umgehungsrouten organisierter Schlepperbanden, die angesichts der derzeitigen Flüchtlingswelle in Europa zunehmend skrupellos agieren. Aufgrund der zunehmenden Anzahl an Flüchtlingen, die sich derzeit von der sogenannten Balkanroute kommend durch Ungarn und Österreich ihren Weg nach Deutschland bahnen, hat das österreichische Innenministerium Anfang September einen Einsatzstab eingerichtet. In einer ersten Sitzung tagten Vertreter des Stabs darüber, wie Flüchtlinge aus Ungarn sicher und geordnet nach beziehungsweise durch Österreich gebracht werden können.